Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.
Sabine Ludwig fragt: „Viele Verfasser von Kinder- und Jugendbüchern bemühen sich, die Sprache ihrer Figuren dem gängigen Soziolekt anzupassen. Wie findet ihr das, wenn Autoren, die ja meistens sehr viel älter sind als ihr, „eure“ Sprechweisen verwenden? Gut oder eher peinlich?“
Die Jugendredaktion antwortet: Liebe Sabine, auf mich wirkt es schlichtweg gekünstelt, wenn erwachsene Autoren versuchen, Jugendsprache nachzuahmen. Viel wichtiger ist jedoch: Es ist auch gar nicht notwendig. Ich bin der Überzeugung, dass sich unsere Sprechweise kaum von der Erwachsener unterscheidet. Dass wir Jugendlichen alle gleich sprechen, ist ein Trugschluss. Nicht einmal uns ist es möglich, den Überblick darüber zu behalten, welches Jugendwort gerade vermeintlich angesagt ist. Ich vermute ohnehin, die Hälfte davon entspringt der Fantasie Erwachsener. Die Art zu sprechen ist äußerst individuell und von Freunden, der Familie oder Interessen beeinflusst. Mit dem Alter hat sie nur bedingt etwas zu tun.
Deswegen ist es auch nicht zu empfehlen, sich krampfhaft aktueller Floskeln oder Wortneuschöpfungen wie „Yolo“ zu bedienen. Zum einen hat ein Großteil der Jugendlichen nicht ein einziges Mal „Yolo“ gesagt. Zum anderen sind derartige Wortneuschöpfungen so schnell wieder out, dass die Protagonisten eingestaubt sind, bevor die Buchhändler das Werk in die Regale räumen konnten. Meine Empfehlung: Kommuniziert ganz normal mit uns – und schreibt auch so. Der Reiz des Lesens liegt ohnehin darin, in die Welt einzutauchen, die der Autor mit seinen Worten sorgsam gesponnen hat.