ABGESCHIRMT: Die Bewohner der Gemeinde Mandrodage Meadow kapseln sich völlig von der Außenwelt ab, um sich auf den von ihnen erwarteten Weltuntergang vorzubereiten. „Gated. Die letzten 12 Tage“ von Amy Christine Parker, erster Teil eines Fortsetzungsromans, handelt von der 17-jährigen Lyla, die zusammen mit ihrer Familie Teil dieser fiktiven Sektengemeinschaft ist, die von dem gefährlichen Pioneer angeführt wird. Auch Lyla gehorcht seinen Gesetzen anstandslos, bis sie Cody kennenlernt, einen Jungen aus der „Außenwelt“, der sie dazu bringt, die Regeln zu hinterfragen. Amy Christine Parkers Art zu schreiben ist ausdrucksvoll und lebendig. Spannung erzeugt die Handlung zunächst vor allem, weil dem Leser die Absurdität der Sektenregeln bewusst ist und ihn die Hörigkeit der jungen Lyla fast verzweifeln lässt. Das Thema einer Diktatur, die von sozialer Kontrolle gezeichnet ist, erinnert anfangs an die „Tribute von Panem“. Der Roman unterscheidet sich aber in der Hinsicht von der Trilogie, dass die Handlung eingebettet ist in eine uns vertraute, reale Welt der Gegenwart. „Gated. Die letzten 12 Tage“ ist nicht bloß unterhaltsam, sondern auch lehrreich, weil es eindrucksvoll demonstriert, wie einfach Menschen manipulierbar sind.
Fazit: Für Panem-Fans, die im Jetzt leben.
(Wiebke Reuschenbach, 23 Jahre)