Die Band The Love Bülow über Musikcontests, alternative Lebenswege und ihre Pläne für die Zukunft
The Love Bülow wurden im letzten Jahr als beste Newcomerband des Jahres ausgezeichnet. Kürzlich erschien von den Begründern des „Indie-Raps“ das Album „Menschen sind wie Lieder“. Jugendreporterin Duyen hat mit den fünf Bandmitgliedern Falk, Michél, Golo, Juri und Jakob gesprochen.
Eure Musik ist unheimlich vielseitig. Mit welchen drei Worten würdet ihr sie beschreiben?
The Love Bülow: Funky, Liebe und Flow.
Was hat Priorität: bedeutungsstarke Texte oder einprägsame Melodien?
Falk: Gerade mir, der ich ja für die Texte verantwortlich bin, ist es wichtig, dass die Texte nicht nur gut klingen, sondern auch einen Inhalt haben. Es muss nicht immer unheimlich tiefgreifend sein. Gerade bei deutschsprachiger Musik kann unser Publikum sofort verstehen, worum es geht und da ist es natürlich nicht so einfach, sich hinter irgendeinem unsinnigen Text zu verstecken. Und entsprechend haben wir auch den Anspruch, hinter unseren Texten stehen zu können. Melodie und Text sollten in ihrer Stärke ausgeglichen sein. Beides muss auf jeden Fall stimmen.
2010 war bisher euer größtes Erfolgsjahr. Ihr wurdet unter anderem beim Local Heroes Contest als „Beste Newcomerband 2010“ ausgezeichnet. Wie habt ihr das erreicht?
Michél: Es hat uns motiviert, dass das Feedback unseres Publikums immer positiv war. Wir harmonieren als Menschen und als Musiker einfach gut und machen gemeinsam etwas, das uns Spaß macht und von dem wir denken, dass es vielen Menschen gute Laune bereitet. Ich denke, das war ein großer Motor für uns.
Hattet oder habt ihr vielleicht sogar noch einen Plan B parat, sollte es mit der Musik nicht funktionieren oder lebt ihr tatsächlich nur für die Musik?
Golo: Jeder von uns arbeitet oder studiert nebenbei. Wir haben unseren Lebensweg auch anderweitig im Kopf. Wenn es mit der Musik funktioniert, ist es natürlich super. Sollte es aber nicht klappen, steht keiner von uns ohne irgendetwas da. Wir müssen trotz aller Hoffnung realistisch bleiben.
Wie wichtig ist es, in der Branche seine Persönlichkeit zu wahren? Würdet ihr euren Stil der Popularität wegen jemals ändern?
Juri: Wir hatten immer das Glück, uns darüber nie Gedanken machen zu müssen. Unser Stil ist bereits so speziell, dass wir ihn neu definierten und so entstand der Indie-Rap. Dieser Stil macht uns als Musiker aus. Etwas anderes könnten wir wohl nicht.
Berlin ist voll von talentierten, aber unbekannten jungen Künstlern. Wie macht man da am besten auf sich aufmerksam?
Juri: Wir haben immer versucht, an möglichst vielen Contests teilzunehmen. Dort wird meist keine Teilnahmegebühr verlangt und es ist die Möglichkeit, bekannt zu werden. Man trifft auf viele, viele Menschen und erhält für seine Musik Feedback, was unheimlich wichtig ist.
Soll nach dem Erfolgsjahr 2010 nun 2011 die Welt erobert werden?
Jakob: Wir sind erst einmal im März und April auf Deutschland-Tour. Nebenbei arbeiten wir immer an neuer Musik und setzen Ideen um. 2012 kann dann die Welt erobert werden!
von Phuong Duyen Tran, 15 Jahre