von Jakob Saß, 20 Jahre
Energiegeladener Rock mit frischen, kritischen Texten, gesungen in akzentfreiem Englisch und ein Bandname, der so abgefahren ist, dass ihn angeblich sogar Good Charlotte haben wollte, – dass dies alles eine Punkband aus Schwaben verkörpern soll, glaubt man erst, wenn man eine ihrer Platten hört. Oder noch besser: Wenn man Itchy Poopzkid live miterlebt.
Mit weit über 600 gespielten Konzerten, 35.000 verkauften Platten und einer wachsenden internationalen Fangemeinde hat die Band keinen Grund, bescheiden zu sein. Als „fahrende Musikanten“, wie sich Sebastian (Sibbi), Daniel (Panzer) und Max (seit 2011 neu an den Drums) bezeichnen, haben sie schon längst einen Platz an der Spitze der deutschen Rockszene erobert. Sie sind mittlerweile recht erwachsen. Immerhin sind sie nicht mehr der Grund dafür, dass Jugendhäuser gleich nach ihrer Eröffnung wieder geschlossen werden.
Als ihre eigenen Labelbosse haben sie gerade ihr viertes Studioalbum veröffentlicht. „Lights out London“ heißt es und ist trotz des provokanten Titels keineswegs eine Kriegserklärung an die Londoner Musikszene. Der Flyer einer Top40-Rock-Coverband aus dem Bayerischen Wald sei dafür verantwortlich, erklärt Panzer: „Hinten standen Zitate wie „Die Band die keine Lust auf 08/15 Gigs hat!“ oder „Ab geht die Luzi“ und ganz unten „Lights out London! Hier kommt…“ und der Bandname. Ultraschlimm. Wir sind dann doch daran hängen geblieben und mit Zunahme der Getränke hat sich der Titel herauskristallisiert.“