Großstädte sind nur graue Betonwüsten ohne sprießendes Leben? Weit gefehlt! In Berlin kann man an dutzenden Plätzen Gärtner spielen und sein Obst und Gemüse mitten in der Stadt selbst anbauen. Spreewild hat für euch ein paar davon mal einen Besuch abgestattet.
Ein Märchen mitten in Kreuzberg
Auf einer Fläche, die zuvor jahrzehntelang brachlag, befindet sich heute der Prinzessinnengarten. So märchenhaft wie der Name des Projekts ist auch die Verwandlung des Grundstücks, denn statt sich durch Müllberge zu kämpfen, kann man heute zwischen den ordentlich aufgereihten Blumentöpfen spazieren. Abgesehen von einigen Festangestellten und FÖJ-lern arbeiten vor allem Freiwillige daran, dass die mehr als 500 verschiedene Kräuter- und Gemüsesorten gedeihen und später in der Küche weiterverarbeitet werden können. Mit dem Verkauf, durch Spenden und Führungen werden die Gärten nämlich finanziert. Für eine Einführung kann man jeden Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr vorbeischauen.
Es grünt so grün
In der Neuen Grünstraße 13–14 in Mitte grünt es aus Koffern und bunten Gummistiefeln. Hierbei handelt es sich um einen von zwei Gemeinschaftsgärten, die der Energieversorger Vattenfall in Berlin eingerichtet hat. Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 12 bis 18 Uhr kann hier jeder in den liebevoll benannten Arealen „Küchengarten“, „Asiatischer Kräutergarten“ oder „Kleine Kraftwerke“ mitgärtnern. Für Fragen steht dabei immer ein Betreuer bereit. Und nach getaner Arbeit kann man es sich in der Ausruh-Ecke „Blick ins Grüne“ bequem machen.
Ein kleiner Fleck auf der Ostseite
Am östlichen Rand des Tempelhofer Feldes hat Allmende Kontor Wurzeln geschlagen, und zwar wörtlich. Das Projekt versteht sich als Gemeinschaftsgarten, wo jeder hinkommen und sich gärtnerisch austoben kann. Jeden Samstag findet ein Treffen der Hobbygärtner statt, bei dem neue Projekte besprochen werden und verwaiste Beete neuen Interessenten zugewiesen werden. 5000 Quadratmeter misst die Fläche, dutzende Hochbeete sind über das Gelände verteilt und somit ein richtiger Blickfang, wenn man über das Tempelhofer Feld geht, rollt oder fährt. Dabei wird Verschiedenstes angebaut, ein Plan steckt natürlich nicht dahinter, jeder soll machen was er will, jedoch nachhaltig, ökologisch und vor allem friedlich.
Tulpen zwischen Gleisen
Der Park am Gleisdreieck ist nun nicht unbedingt dafür bekannt, dass man dort einfach mal so rumbuddeln kann. Tritt man am südlichen Ende des Ostparks durch das kleine bunt bemalte Türchen, steht man quasi schon mitten im Interkulturellen Garten Rosenduft. Nach Rosen duftet es zwar noch nicht, doch durch die bunten Blumen in der Mitte ist der interkulturelle Garten Rosenduft schon jetzt ein Blickfang. Allerlei wird hier geerntet, im Bauwagen weiter hinter kann gekocht werden, Kurse vermitteln das nötige Know-how. Betrieben wird der Garten vom Verein Südost Europa Kultur, welcher sich vor allem um Gestrandete vom Balkan und zum Teil auch um Flüchtlinge kümmert. Genau diese Flüchtlinge sind es nun, die mehrmals die Woche hier grünen Daumen für sich entdecken und allerlei Essbares aus dem Boden zaubern.