von Diana Höhne. 19 Jahre
In der vergangenen Woche war ich auf einer Gartenparty. Es wurde gelacht, getrunken und gegrillt. Als ich genüsslich in meine Bratwurst biss, erntete ich geschockte Blicke. „Ich dachte, du wärst Vegetarierin!“, wendete sich eine Freundin entsetzt an mich. Nun, liebe zeitungslesende Welt, mein Geständnis könnt ihr ruhig alle hören: Ja, ich habe Fleisch gegessen. Nach zwei Jahren vegetarischer Ernährung. Mit meiner offenbar unglaublichen Tat entfachte ich eine Diskussion über den Sinn von Vegetarismus und Veganismus. Das hat mir zu denken gegeben. Sollte ich ein schlechtes Gewissen haben, weil ich Fleisch gegessen habe?
Würde ich nebenan in der Rubrik „Klartext“ schreiben, würde ich jetzt erklären, wie der viel zu große Fleischkonsum unserer Gesellschaft nicht nur der Umwelt schadet, sondern durch den Einsatz von Pestiziden auf Futterpflanzen sogar den Menschen sehr krank machen kann. Ich habe schließlich rausgefunden, dass ich mich nicht schlecht fühlen muss, wenn ich Fleisch esse, weil ich nämlich keine Vegetarierin bin. Ich bin Diana. Und wenn ich Lust auf Fleisch habe, dann esse ich Fleisch. Die meiste Zeit habe ich übrigens keine Lust darauf. Ich weiß nämlich, unter welchen Bedingungen Fleisch hergestellt wird und welche Auswirkungen seine Herstellung hat. Wenn ich daran denke, vergeht mir die Lust.
An alle, die es angeht: Bitte haben Sie Nachsicht mit den hier Geständigen. Sie wurden von redaktioneller Seite mit Nachdruck aufgefordert, Lug und Betrug für diese Fotoserie einzuräumen. Ihr Mut verdient eine ihnen gewogene Haltung bei der Ausssprache. Danke.