Donnerstag ist ein harter Tag für unsere Autorin. Nicht nur, weil es noch zwei Tage bis zum Wochenende durchzustehen gilt. Sondern vor allem, da er früher anfängt, als man selbst wach ist.
Nora Kreitel, 14 Jahre
Acht reguläre Unterrichtsstunden am Donnerstag sind an sich schon lang. Wenn man dann auch noch, wie ich, den Wahlpflichtkurs Latein gewählt hat, bedeutet es noch eine neunte Stunde. Diese Extrastunde wird aber nicht hinten angehangen, sondern vor der normalen Ersten hinzugefügt. Das liegt daran, dass wir in Latein drei Wochenstunden auf dem Plan stehen haben, die anderen Wahlpflichtkurse haben nur zwei. Schulbeginn ist so donnerstags am frühen Morgen um 7:05 Uhr, die Zeit, zu der einige aus meiner Klasse normalerweise gerade aufstehen. Mein Kurs sitzt dann schon in unserem Lateinraum– oder davor, je nachdem, ob unser Lehrer pünktlich ist. Bis zehn vor acht geht die Stunde, danach müssen wir zur regulären Ersten, wie unsere anderen Klassenkameraden auch.
Im Alter von ungefähr 15, 16 Jahren verschiebt sich der Schlafrhythmus: Man geht später ins Bett und schläft dafür umso länger. Früher ins Bett zu gehen bringt leider auch nicht sonderlich viel, da man um eine frühere Uhrzeit noch nicht müde wird. Um 7 Uhr morgens kann das Gehirn also noch gar nicht richtig wach sein. Schafft man in diesen zusätzlichen 45 Minuten dann überhaupt etwas? Die ersten 15 Minuten verbringen die meisten ja sowieso mit Wachwerden. Und unserem Lehrer scheint die Uhrzeit auch nicht zu liegen.
Ich persönlich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, so früh aufzustehen, eigentlich finde ich es sogar ganz in Ordnung. Außerdem – wenn man stattdessen noch eine Stunde zusätzlich hinten an den Tag anhängen würde, hätte erst recht keiner Lust. Trotzdem freue ich mich, wenn am Mittwoch „0. Stunde – 9. Klasse Latein – Ausfall“ auf dem Vertretungsplan steht.
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