Von Josephine Valeske , 18 Jahre
Während der letzten Wochen des gerade zu Ende gegangenen Schuljahres ließen sich die Wünsche der meisten Schüler mit zwei Worten zusammenfassen: Freizeit und Eiscreme. Letztere würden viele Jugendliche am liebsten im Stundentakt konsumieren. Unter anderem deshalb werden auch in diesen Sommerferien zahlreiche Schüler als Ferienjobber direkt an der Quelle des kühlen Glücks stehen – hinter der Eistheke. Doch nicht nur in Cafés werden zu dieser Jahreszeit junge Aushilfskräfte gesucht, auch als Zeitungszusteller, Kellner, Promoter oder Mitarbeiter in größeren Unternehmen wie Daimler arbeiten Schüler in den Sommerferien.
Größer als das Interesse der Unternehmen An den Schülern ist allerdings das Interesse der Schüler an den Jobs: Sascha Ropertz, der Betreiber des Internet-Portals schuelerjobs.de, erklärte, dass sich die Zahl der Bewerber um Ferienjobs verdoppelt habe. Die Zahl der freien Stellen sei hingegen nur leicht gestiegen. Die Jobs sind also hart umkämpft, viele Jugendliche werden leer ausgehen. So müssen sich selbst 15-Jährige schon dem Bewerbungsstress aussetzen. Und das in den Ferien.
Zwar kann es großen Spaß machen, in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern – auch das zusätzliche Taschengeld ist nicht zu verachten. Und es gibt auch Schüler, die in den Ferien arbeiten müssen, weil ihre Familien wenig Geld haben. Genug Ferienzeit sollte trotzdem übrig bleiben. Nach der Schulzeit kommt die nächste Chance auf einen sechswöchigen Urlaub ohne weitere Verpflichtung möglicherweise erst im Ruhestand. Wer nicht unbedingt auf das Geld angewiesen ist, sollte sich deshalb gut überlegen, ob er zwei Drittel dieser Zeit – länger als einen Monat darf ein Ferienjob normalerweise nicht dauern – für die Arbeit opfern will. Denn freie Zeit ist oft viel mehr wert als Geld.