Christine möchte ihrer Heimat in Kalifornien entfliehen und an der Ostküste studieren, doch ihre überfürsorgliche Mutter hat damit ein Problem.
Setting: Sacramento im Jahr 2002. Mittendrin Lady Bird, wie sich die von Saoirse Ronan verkörperte Christine selbst nennt, mit einer Sehnsucht: weg von hier. Am besten an die Ostküste, wo in ihren Vorstellungen alles wild und laut ist. Irgendetwas erleben. Sie bestreitet das letzte Jahr an einer katholischen Highschool und schlägt sich mit den Problemen des Jungseins herum. Zwischen Liebe und Jungs, der Frage nach dem eigenen Selbst und einer komplizierten, von unbändiger Hass-Liebe geprägten Beziehung zu ihrer Mutter (Laurie Metcalf), schafft es der Film „Lady Bird“, Momente zu zaubern, die immer mit einem dezenten Schmunzeln daherkommen und verdammt authentisch sind.
Ja, Coming-of-Age-Filme hat man schon oft gesehen, aber selten auf diese Art und Weise. Lady Bird ist weder das unsichere, schüchterne Mädchen, welches sich im Laufe des Films als glitzernder Schwan entpuppt, noch ein unbeirrbarer Juno-Verschnitt. Sie ist eine Persönlichkeit ohne festen Boden, ein wenig schräg und ausgeflippt, will ganz viel, nur was – das weiß sie selbst nicht ganz genau. Und so verzweifelt sie rebellisch und manchmal egoistisch zwischen Sinnsuche und Luftleere und verliert sich ab und an auf dem Weg zu sich selbst. „Lady Bird“ ist intelligent, dezent und echt. Das Gefühl, erwachsen zu werden, wird präzise und klischeefrei eingefangen. Echte Menschen, ehrlich dargestellt.
Fazit: Erhielt völlig verdient zwei Golden Globes und fünf Oscar-Nominierungen.