Pseudoböse: In seinem neuen Album „Zum Glück in die Zukunft II“ trumpft Rapper Marteria ganz schön mit Klischees auf: „So ist das hier im Block, Tag ein Tag aus. Halt mir zwei Finger an den Kopf und mach Peng! Peng! Peng! Peng!“, heißt es da im schon tausendmal gehörten Böse- Buben-Tonfall in dem Song „Kids“. Dennoch geht der Refrain ins Ohr und bleibt dort, bis man schließlich bei näherem Hinhören feststellt, dass das Album nicht nur absolut tanzbar ist, sondern unter der harten Gangster-Fassade auch tiefsinnige Lyrics durchschimmern, wie in „Welt der Wunder: „Die Wellen, die du siehst schlagen gegen diese Felsen… Es wird doppelt so schön, es wird doppelt so viel, wenn ich es teile mit dir – unendliche Weiten.“ Mit „Zum Glück in die Zukunft II“ hat Marteria ein interessantes Album zwischen Selbstironie und Gangsta-Show geschaffen.
(Susann Ruscher, 23 Jahre)