Während der Sommerferien meditiert Jugendreporterin Thérèse jeden Morgen pflichtbewusst, um maximale geistige Stärke zu erlangen. Die braucht sie, da sie beim Loseziehen verloren hatte und zum Sommersportreport verdonnert wurde. Jede Woche testet sie nun für euch die aufregendsten Sportszenen Berlins.
von Marie-Thérèse Harasim, 20 Jahre
Nach den Einzelkämpfer-Sportarten der vergangenen Wochen wollte ich dieses Mal einen Teamsport ausprobieren. Meine Wahl fiel auf Jugger. Es sieht barbarisch aus, was die Spieler da auf dem Feld anstellen. Sie dreschen mit Keulen aufeinander ein, schwingen mit Morgensternen um sich und versuchen einen Hundeschädel (Jugg) in einen Löwenkopf zu stecken.Doch es wurde mir versichert, dass blaue Flecken das einzige Jugger-Risiko seien. Ich stürzte mich also heldenhaft ins Getümmel und schaffte es doch tatsächlich, den Jugg richtig zu platzieren!
Auch fand ich schnell heraus, dass das alles zwar sehr hart aussieht, aber nicht ist: Keulen und Morgensterne sind aus Schaumstoff, Löwenköpfe aus Plastik, Hundeschädel aus Latex, und auch Mädchen sind –wenngleich nicht in der Überzahl – auf den Spielfeldern vertreten.
Barbarische Züge gibt es aber doch. Statt die Zeit mit einer Uhr zu stoppen, wird das Spiel mit Paukenschlägen eingeteilt. So muss man zum Beispiel fünf Paukenschläge lang am Boden bleiben, wenn man vom gegnerischen Team mit einer Waffe getroffen wurde.
Trotz des wilden Images engagieren sich die Jugger auch sozial. Mit der Initiative „Jugger statt Prügel“ sollen Aggressionen durch Sport abgebaut und so auf der Straße vermiedenwerden.