Harte Sache: Endlich hat der ins Spießbürgertum verkommene Hip-Hop wieder ein Enfant Terrible, das die Radikalität zurückbringt, die das Genre einst auszeichnete. Tyler, The Creator ist erst 20 Jahre alt, besitzt eine Bariton-Stimme, die an einen kettenrauchenden alkoholabhängigen Mittvierziger erinnert, und präsentiert mit „Goblin“ ein Album, das es mit den frühen Werken des Wu-Tang-Clan aufnehmen kann. Zu grob produzierten Beats rappt Misanthrop Tyler über Todesfantasien, gescheiterte Dates und seinen zerstörerischen Hass gegen alles und jeden. Dies jedoch so überspitzt und größenwahnsinnig, dass es zum grotesken und satirischen Spaß wird.
Fazit: Einfach guter Hip-Hop. Ohne Goldkette.
Von Maximilian Hennig, 19 Jahre