Aniko wünscht sich einen späteren Schulbeginn während der EM. Foto: Gerd Metzner

Lieber Voyeur sein als Dschungel-Promi

Ja, niemand von uns schaut das „Dschungelcamp“. Aus dem Grund hat RTL dem Fernsehformat auch gerade mehr Sendezeit eingeräumt. An dieser Stelle muss ich gestehen: Ja, auch ich habe schon zwei, drei Folgen gesehen – zu Recherchezwecken, selbstverständlich. Zum Telefon gegriffen, um einen Kandidaten, der mir nicht gefällt, Zitteraale streicheln zu schicken, habe ich aber nie. Dennoch lässt mich seit dem 15. Januar die Frage nicht los, warum die Einschaltquoten dermaßen hoch sind. Wegen der interessanten Kandidaten? Pff. Wegen der tiefgründigen Gespräche? Ja, klar. Es kann nur an den Prüfungen liegen, jenen, bei denen es ums Essen geht.
Überraschenderweise fällt es nicht schwer, mal schnell eine Top Five der kulinarischen Highlights zu erstellen.

Platz 5: Maden, Heuschrecken und Mehlwürmer. Vor zehn Jahren lösten sie noch auf beiden Seiten des Fernsehers Würgereflexe aus, mittlerweile verputzen die Kandidaten sie einfach und die Zuschauer googlen nebenher gelangweilt, wann die nächste „Germany’s next Topmodel“-Staffel startet.

Platz 4: Seit Staffel 3 gehören erfreulicherweise auch angebrütete Eier auf den Speiseplan der Dschungelinsassen. Unvergessen: Ross An­tony, der tapfer ein ganzes Truthahn-Ei mampfte.

Aniko Schusterius gesteht: Auch sie hat schon mal das „Dschungelcamp“ gesehen. Foto: PRIVAT
Aniko Schusterius gesteht: Auch sie hat schon mal das „Dschungelcamp“ gesehen. Foto: PRIVAT

Platz 3: Es muss nicht immer Fleisch sein. Die Durianfrucht, liebevoll Käse- oder Kotzfrucht genannt, macht jeden Cocktail einzigartig und zaubert Schweißperlen auf die Stirn der würgenden Stars.

Platz 2: Ganz unbeliebte Stars schickt der engagierte Zuschauer an die Bar, an der proteinhaltige Shakes und Cocktails, bestehend aus Körperflüssigkeiten von Wüsten- und Urwaldtieren, serviert werden. Gern erinnern wir uns an Staffel 7, in der GNTM-Teilnehmerin Fiona und Schauspielerin Claudelle Kamelblut tranken.

Platz 1: Hirschpenis und Truthahnhoden – beides verzehrte Erotikstar Melanie Müller.
Voyeurismus hin oder her – ich jedenfalls bin froh, kein „Promi“ zu sein.

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Film & Fernsehen Klartext Medien

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.