Ja, niemand von uns schaut das „Dschungelcamp“. Aus dem Grund hat RTL dem Fernsehformat auch gerade mehr Sendezeit eingeräumt. An dieser Stelle muss ich gestehen: Ja, auch ich habe schon zwei, drei Folgen gesehen – zu Recherchezwecken, selbstverständlich. Zum Telefon gegriffen, um einen Kandidaten, der mir nicht gefällt, Zitteraale streicheln zu schicken, habe ich aber nie. Dennoch lässt mich seit dem 15. Januar die Frage nicht los, warum die Einschaltquoten dermaßen hoch sind. Wegen der interessanten Kandidaten? Pff. Wegen der tiefgründigen Gespräche? Ja, klar. Es kann nur an den Prüfungen liegen, jenen, bei denen es ums Essen geht.
Überraschenderweise fällt es nicht schwer, mal schnell eine Top Five der kulinarischen Highlights zu erstellen.
Platz 5: Maden, Heuschrecken und Mehlwürmer. Vor zehn Jahren lösten sie noch auf beiden Seiten des Fernsehers Würgereflexe aus, mittlerweile verputzen die Kandidaten sie einfach und die Zuschauer googlen nebenher gelangweilt, wann die nächste „Germany’s next Topmodel“-Staffel startet.
Platz 4: Seit Staffel 3 gehören erfreulicherweise auch angebrütete Eier auf den Speiseplan der Dschungelinsassen. Unvergessen: Ross Antony, der tapfer ein ganzes Truthahn-Ei mampfte.
Platz 3: Es muss nicht immer Fleisch sein. Die Durianfrucht, liebevoll Käse- oder Kotzfrucht genannt, macht jeden Cocktail einzigartig und zaubert Schweißperlen auf die Stirn der würgenden Stars.
Platz 2: Ganz unbeliebte Stars schickt der engagierte Zuschauer an die Bar, an der proteinhaltige Shakes und Cocktails, bestehend aus Körperflüssigkeiten von Wüsten- und Urwaldtieren, serviert werden. Gern erinnern wir uns an Staffel 7, in der GNTM-Teilnehmerin Fiona und Schauspielerin Claudelle Kamelblut tranken.
Platz 1: Hirschpenis und Truthahnhoden – beides verzehrte Erotikstar Melanie Müller.
Voyeurismus hin oder her – ich jedenfalls bin froh, kein „Promi“ zu sein.