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Lieber #dadbod als #GNTM

Marlene Mähler, 15 Jahre, hofft, dass bald mehr Menschen zu ihren Pfunden stehen.

Germany’s Next Topmodel 2015 ist … Trommelwirbel: Vanessa. Groß, makellose Haut, nicht sonderlich genährt. Wie immer. Statt in Mannheim, wo die Live-Show wegen einer Bombendrohung abgebrochen werden musste, fand der zweite Final-Anlauf in New York statt. Anstelle von 10 000 Fans diesmal 200 Freunde und Familienangehörige. Ein paar platte Fragen. Ist Vanessas Vater stolz auf seine Tochter? Ist Anuthidas Familie stolz? Und wie kam es zu Ajsas Tattoo? Zwei Laufsteg-Durchgänge, einmal süß mit Lolli und Zuckerwatte, dann elegant im Abendkleid. Vanessas Krönung. In die Kamera grinsen. Fertig.

Deutlich sympathischer ist da der jüngste Trend aus den USA. Unter dem Hashtag #dadbod twittern Väter Fotos von ihrer schwabbeligen Körpermitte. Da sieht man etwa einen Mann, der seinen Bauch in die Kamera streckt und ein Spiegelselfie schießt.

#dadbod ist eine Abkürzung für „Daddy Body“. Gemeint sind damit Väter, die anstelle eines Sixpacks ein sympathisches Bäuchlein haben. Diese Männer sind keinesfalls adipös, sondern schaffen es neben Familie und Beruf einfach nicht mehrmals pro Woche in die Muckibude. Auch Promis machen mit, etwa Adam Sandler und Leonardo DiCaprio.

Klar, Bäuchlein haben Männer nicht erst seit gestern. Diese aber mutig im Internet zu präsentieren, das ist neu. Statt einem unerreichbaren Schönheitsideal hinterherzujagen, zeigen die Daddy Bodies stolz, was sie haben. Kein Vater sollte seinen Körper unter etwas weiteren Hemden verstecken müssen.

Sehr erfrischend, mehr davon! Nach den Vätern sollten sich auch die Mütter solche Fotos trauen. Und Vanessa ist zu wünschen, dass sie eine ähnliche Gelassenheit entwickelt und sich demnächst etwas persönlicher zeigt als ihre Vorgängerinnen.

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Vor 18 Jahren wurde ich in Berlin geboren und wusele seitdem dort durch die Gegend, immer offen für interessante Begegnungen und skurrile Situationen, auf der Suche nach mir selbst oder der, die ich sein möchte. Mich interessieren Musik, Theater, Politik, Natur und vor allem Menschen. Weil ich gern über alles nachdenke, schreibe ich auch gern. Denn – wenn ich all das, was ich denke, aufschreibe, bekomme ich Klarheit in meinen Geist und schöpfe Energie. Ich habe den Drang mich mit so vielen Themen wie möglich auseinanderzusetzen, gleichzeitig möchte ich andere Berliner*innen zum Nach- und Weiterdenken anregen. Beides vereine ich seit 3 Jahren in der Jugendredaktion.