Irgendwann müssen sich Jugendliche selbst versichern
Rund 27 Millionen Euro bekäme Jennifer Lopez, sollte ihr Po zu Schaden kommen. Wie das geschehen könnte, sei einmal dahingestellt, fest steht: Die Sängerin hat für ihren Hintern eine hohe Versicherung abgeschlossen – und ist damit eines der besten Beispiele dafür, dass man im Prinzip alles versichern kann, wenn man nur das nötige Geld dafür hat.
Anders als Popstars haben Jugendliche davon selten zu viel – und sind nach der Meinung von Experten zudem oft unterversichert. „Es gibt viele Versicherungen, die man als Jugendlicher noch nicht braucht, aber oft sind junge Menschen ausgerechnet gegen Risiken, bei denen es wirklich wichtig wäre, nicht genügend versichert“, sagt Klaus Müller von der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Das liege allerdings nicht allein am fehlenden Geld, sondern auch an zu wenig Information. „Die private Haftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen. Sie wird aber häufig einfach vergessen oder unterschätzt“, so der Vermögensberater aus Oranienburg. Ein Grund dafür sei, dass die Risiken, die sie abdeckt, im Alltag vielen nicht so präsent seien. Dennoch könne sie wichtig werden. Müller: „Wer nicht haftpflichtversichert ist, muss, wenn er zum Beispiel an einem Unfall beteiligt war oder durch ein Missgeschick Schaden verursacht hat, selbst zahlen. Das kann sehr teuer werden.“
Der Vermögensberater rät, sich rechtzeitig zu informieren und beraten zu lassen. „Als Jugendlicher ist man zunächst automatisch über seine Eltern versichert. Aber niemand teilt einem mit, wann dieser Schutz ausläuft.“ Das geschieht, wenn die erste Ausbildung abgeschlossen ist – selbst wenn man dann noch bei den Eltern wohnt.
Eine weitere Versicherung, die bei Jugendlichen oft unter den Tisch fällt, ist laut Klaus Müller die Berufsunfähigkeitsversicherung. „Wer sie nicht hat, ist in der Ausbildung nicht abgesichert.“ Denn auch, wer nicht mehr arbeiten kann, da er krank ist, erhält staatliche Rente nur, wenn er zuerst fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat.
Überdies gebe es einen finanziellen Grund, sich in jungen Jahren zu versichern: Für Jugendliche sind viele Versicherungen billiger, da sie seltener krank werden als Ältere. Er wisse, dass junge Menschen nicht im Geld schwimmen, sagt Müller. Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung seien für ihn aber ein „Basisschutz“, anders als die Pflege- und Hinterbliebenenversicherung, die Jugendliche noch nicht haben müssten. Oder die Brusthaarversicherung – die soll Sean Connery abgeschlossen haben.
Vivian Yurdakul, 23 Jahre