Ob in Bars, Clubs oder im U-Bahnhof – in keiner deutschen Stadt hört man in der Öffentlichkeit so viel Musik wie in Berlin. Unzählige junge Musiker suchen in der Hauptstadt ihr Glück. Wir stellen einige von ihnen vor.
Sie haben schon einiges durchgemacht: Beim „Rock im Grünen“ spielten sie in sengender Hitze, ins SO36 kamen kaum ein Handvoll Fans und die versehentlich eingeschlossene Sängerin Laura musste aus einer Lärmschleuse befreit werden. Trotzdem hat Kreuzverhör länger durchgehalten als viele andere Schülerbands.
Die Band besteht aus zwei Gitarristen, einem Bassisten, einem Drummer, dem Keyboarder und der Sängerin. Am ehesten könnte man ihre Musik als Rock bezeichnen. Die Grundlagen der Lieder werden von den Gitarristen entwickelt, alles andere entsteht spontan bei den Proben. Auch die Texte – verfasst in unterschiedlichen Sprachen – stammen aus verschiedenen Federn.
Laura ist mit Musik aufgewachsen. Sie weiß, dass die Konkurrenz für junge Bands groß ist, aber genauso groß ist das Spektrum an Möglichkeiten: In Berlin ergeben sich immer Auftritte bei Contests oder Festivals. So können sie momentan oft genug ihrer Leidenschaft nachkommen, wissen aber noch nicht, wie es mit der Band weitergehen wird, wenn alle spätestens in zwei Jahren ihr Abitur haben. Für die Zeit danach hat jeder seine eigenen Pläne, aber sie werden versuchen, trotzdem weiterzuspielen. Für das nächste Konzert im September sieht bisher alles gut aus: keine Krankheiten, genügend Fans – und falls doch etwas schiefgeht, wird eben wieder einmal improvisiert.
(Josephine Valeske, 16 Jahre)