Annegret Kramp-Karrenbauers Vorschlag, ein verpflichtendes „Gesellschaftsjahr“ einzuführen, war vergangene Woche eines der großen Themen im Netz.
Unter #dienstpflicht diskutieren Twitter-User gerade heftig über die Einführung einer einjährigen Dienstpflicht in der Bundeswehr oder in sozialen Einrichtungen für alle Schulabgänger. Damit sollen der Personalmangel in der Bundeswehr sowie in der Pflege verbessert und Jugendliche durch einen Dienst an der Gesellschaft geschult werden. Angestoßen hat das Vorhaben die Generalsekretärin der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer.
Großen Anklang fand ihr Vorschlag bei ihren Politikerkollegen allerdings nicht. Besonders bei der Linken, FDP und den Grünen stieß die „Dienstpflicht“ auf Ablehnung. Christian Lindner beispielsweise nannte die Dienstpflicht sogar „Freiheitsentzug“ und „Verschwendung von Lebenszeit“, da es „ökonomischer Unsinn und verfassungsrechtlich fragwürdig“ sei.
Auch die SPD lehnte den Vorschlag ab. Andrea Nahles, SPD-Vorsitzende, verlangte stattdessen die Förderung von freiwilligem sozialen Engagement. Und selbst innerhalb der CDU, aus deren Reihen der Vorschlag kam, erhielt das „Gesellschaftsjahr“ nicht nur Lob, sondern wurde auch kritisiert. Lediglich die AfD unterstützt die Idee weitestgehend geschlossen.
Die Frage nach der Einführung einer Dienstpflicht ließ natürlich auch private Usern diskutieren. Während sich die Generation, die selbst noch Zivil- oder Wehrdienst leistete, eher positiv zur Wiedereinführung äußerte, sprachen sich junge Leute dagegen aus. Besonderer Streitpunkt: das Recht der Selbstbestimmung.
Der Stimmung auf Twitter zum Trotz: Laut ZDF-Politbarometer sind 68 Prozent der Deutschen für eine allgemeine Dienstpflicht.