Warum man nicht bei sich selber anfängt…

Mono und Nikitaman fragen: „Warum fängt man selbst nicht bei sich selber an?“

 

Die Jugendredaktion antwortet: Natürlich ist es wichtig, sich selbst kritisch zu hinterfragen. Aber nicht immer reicht das.

 

Ich habe vor einiger Zeit einmal versucht, bei mir selbst anzufangen.  Meine Zensuren in Mathematik waren schlecht. Ich nahm mir vor, etwas zu ändern. Zweimal die Woche saß ich in einem kalten Raum in einer Nachhilfeagentur, wo ein Mathematikstudent versuchte, mir Quadratische Funktionen zu erklären. Ich begriff wenig, ging aber immer mit einem guten Gewissen nach Hause.

 

Irgendwann mussten wir im Matheunterricht Gruppenreferate zu verschiedenen Themen halten. Das klingt vielleicht konstruiert, aber es ist wahr: Ich landete in der Gruppe der Mathefreaks. Alle waren schockiert, wie wenig ich wusste. Sie machten mich zum Loser der Gruppe. Ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen. Ich kündigte dem Studenten und ging zu einem Bekannten meiner Eltern, der Lehrer ist und Mathe im Leistungskurs unterrichtet. Er brachte mir bei, wie man die Rotation von um sich selbst rotierenden Körpern im dreidimensionalen Koordinatensystem berechnet. Natürlich bin ich kein Mathegenie geworden. Aber für eine Zwei minus reichte es. Meine Klassenkameraden haben, als sie sahen, dass in unserer Gruppe etwas  nicht rundläuft, nicht erst versucht, selbst mehr zu arbeiten. Sie haben rücksichtslos mich als Schuldigen benannt. Das war gut für mich. Ich glaube, es lohnt sich nicht, sich über Leute zu ärgern, die nicht bei sich selbst die Fehler suchen, sondern bei anderen. Wenn man Glück hat, bringt einem das was. Und wenn nicht, schaden sie sich nur selbst.

 

Euer Patrick Schmitt (19 Jahre)

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