Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.
Michael Michalsky fragt: „Wenn Mädchen Hosen tragen, warum tragen Jungs keine Röcke?“
Die Jugendredaktion antwortet: Hallo Herr Michalsky. Stelle ich mir einen Mann vor, der im eng anliegenden Bleistiftrock die Straße entlangspaziert, ziehe ich automatisch die Augenbraue hoch. Obwohl wir in einer Zeit der Gleichberechtigung leben, sind gesellschaftlich nur Schotten im Kilt respektiert. Warum? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir fragen, warum Frauen Hosen tragen.
Mithilfe von Kleidung lässt sich wirkungsvoll ein Statement setzen. Versetzen wir uns gedanklich in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Männer im Anzug mit Bügelfalte strahlten Macht und Eigenständigkeit aus. Der Mann hatte sprichwörtlich „die Hosen an“, heißt, er hatte das Sagen. Frauen hingegen waren gesellschaftlich gezwungen, Röcke zu tragen. Erst Ende der 1960er-Jahre war Schluss damit. Im Zuge der Emanzipation ist die Hose jedem gestattet. Sehr erfreulich – nicht zuletzt, weil sie bequemer und praktischer ist.
Röcke sind weiterhin Symbol der Weiblichkeit. Käme ein Mann im Rock zur Arbeit, würden ihn seine männlichen und vermutlich auch weiblichen Kollegen respektloser behandeln. Bis sich das ändert, müssen wir vermutlich noch einmal einhundert Jahre warten. Und bis dahin, da bin ich ganz ehrlich, darf mein Prinz in Hosen statt Minirock auf dem weißen Ross dahergeritten kommen.
Deine Alina Mohaupt, 16 Jahre