Süßer Oktopus aus der Maschine

Katjes hat in Berlin den weltweit ersten 3D-Drucker für Fruchtgummi in Betrieb genommen. Unser Redakteur war vor Ort

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Schicht für Schicht: In wenigen Minuten entsteht das bunte Fruchtgummi. Foto: KATJES

Viele Jugendliche träumen davon, Nahrungsmittel nicht mehr selbst zubereiten zu müssen, sondern die Wunschspeise auf Knopfdruck von einer Maschine herstellen lassen zu können. Diese Vision wird langsam Realität – hier in Berlin.

Vergangenen Freitag präsentierte der Süßwarenhersteller Katjes in der sogenannten Magic Candy Factory in Mitte den weltweit ersten lebensmittelzertifizierten 3D-Drucker für Fruchtgummi. Innerhalb weniger Minuten können Kunden den süßen Snack nach eigenen Wünschen und in acht fruchtigen Geschmacksrichtungen von Kirsch über Mango bis Zitrone generieren. Alle Aromen und das Fruchtgummi selbst sind laut Hersteller laktose- und glutenfrei, vegan, koscher und halal. „So wird wirklich niemand ausgeschlossen“, sagt Melissa Snover, Managing Director des Projekts.

Zur Auswahl stehen zurzeit zwölf verschiedene Formen, von einer drei Zentimeter hohen Hohlpyramide bis hin zu einem Schmetterling in Handflächengröße. Auch eigene Schriftzüge sind druckbar. Zuletzt wählt der Kunde aus glitzernden oder sauren Überzügen. Sind alle Wünsche in das Bestell-Tablet eingegeben, kann die Entstehung der Süßigkeit beobachtet werden. Zunächst befüllt ein Mitarbeiter eine Apparatur mit einer Patrone voll warmen, zähflüssigen Fruchtgummis. Bald schwebt die Druckerdüse wie von Geisterhand über eine Unterlage und beginnt, die sich schnell erhärtende Masse Schicht für Schicht zu verteilen. Bis das Gebilde vollendet ist, dauert es bis zu fünf Minuten, je nach Komplexität. Die Produktionszeit dürfte sich laut Snover aber reduzieren lassen: „Wir arbeiten erst seit weniger als einem Jahr an diesem Gerät. Es wird sicherlich schon bald ganz ohne menschlichen Beistand funktionieren. In Zukunft sind noch weitere Anwendungsgebiete denkbar.“ Und auch andere Hersteller werden sicherlich nachziehen.

Von Ben Marc, 19 Jahre

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Ende 2013 wurde ich Mitglied der Jugendredaktion. In der Zwischenzeit hat sich mein Leben ganz schön verändert. Doch noch immer denke ich gern um die Ecke und habe oft unkonventionelle Vorstellungen. Die Tätigkeit bei der Zeitung hilft mir, diese anderen verständlich zu machen und selbst zu hinterfragen. Dabei verirre ich mich manchmal im Detail, gelange letztendlich jedoch weiter heraus als ich zuvor gewesen war.