Jugendliche auf der ganzen Welt können es kaum erwarten, endlich volljährig zu werden – schließlich bringt der Geburtstag so einige Freiheiten und Vorteile mit sich. Wie unterschiedlich so ein 18. Geburtstag ablaufen kann, darauf wurden Facebook-User in der vergangenen Woche aufmerksam gemacht. Es kursierte ein Posting, in dem ein User zwei Fotografien nebeneinanderstellte, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Das eine Foto zeigte die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala, die an ihrem 18. Geburtstag eine Schule für syrische Flüchtlingsmädchen eröffnete. Auf der anderen Aufnahme war die am 10. August gleich alt gewordene Kylie Jenner zu sehen, die sich gerade über ihr Geschenk –einen nagelneuen Ferrari – freute. Hier prallten zwei Welten aufeinander. In der Facebook-Gemeinde entbrannte eine hitzige Diskussion. Es wurde gestritten, inwiefern die beiden Mädchen überhaupt miteinander verglichen werden könnten und was ihre Geschenke für die Gesellschaft bedeuten. Sowohl für Malala als auch für Kylie schien ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen zu sein. Das konnte man deutlich an ihren Reaktionen ablesen. Dem Betrachter machte dieser direkte Vergleich jedoch vor allem deutlich, wie unterschiedlich Menschen mit 18 Jahren sein können.
Mit dem Erreichen der Volljährigkeit sind Jugendliche an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie auf eine lange Zeit der Erziehung, des Lernens und der Erfahrungen zurückblicken können. Der Charakter ist noch nicht fertig ausgebildet. Dennoch sind 18-Jährige fähig, ernsthaft darüber nachzudenken, wer sie sein und wie sie ihr Leben gestalten möchten. Vorbilder wie Kylie und Malala, die beide bewusst oder unbewusst zahlreiche Jugendliche auf der ganzen Welt beeinflussen, leben dabei ganz unterschiedliche Lebensentwürfe vor. Während Malala 2014 den Friedensnobelpreis für ihr Projekt „Bildung für alle“ erhielt, macht Kylie mit Schönheitsoperationen Schlagzeilen.
Ich denke, dass jeder Mensch sich selbst mögen und das tun sollte, was ihn glücklich macht. Schade ist nur, dass der US-Realitystar Kylie mit ihrem Luxusschlitten und tagelangen Partys mehr öffentliche Aufmerksamkeit bekam als die Bildungsaktionen der jungen Malala, die noch immer im Fadenkreuz der Terroristen steht.
Von Aniko Schusterius, 19 Jahre