Von Carola Wondrak, 21 Jahre
Zwei Drittel aller Frauen saßen am Donnerstagabend mit Prosecco vor dem Fernseher und warteten gespannt: Wer wird „Germany’s next Topmodel“? Manche wollten die Kleider begutachten, andere halbnackte Frauen angaffen und Leute wie ich wollten Sozialstudien anstellen.
Ähnlich wie beim „Dschungelcamp“ wohnten die Möchtegernmodels in den vergangenen Wochen eng aufeinander und kriegten sich in die Haare. Es geht längst nicht nur darum, gute Models zu finden. Es geht um Action vor der Kamera. Die gab es dann auch. Der Kick sollte eigentlich sein, dass es diesmal vier Kandidatinnen ins Finale geschafft haben. Doch dann wurde gar kein Topmodel gekürt. Adrenalinstoß!
Kurz nach 21 Uhr konnten die Zuschauer an den Bildschirmen zu Hause lesen, es gäbe eine technische Störung und die Show könne nicht weitergesendet werden. Stattdessen zeigte Pro7 „Blind Side – Die große Chance“ mit Sandra Bullock. Welch Zufall! Eben diese Schauspielerin kennen wir doch als FBI-Agentin der Herzen, Gracie Hart, aus „Miss Undercover“. In letzter Sekunde verhindert Gracie im Film einen Bombenanschlag auf die neue Miss America.
Als Mama Heidi und Tochter Leni die SAP Arena in Mannheim verlassen, wird erst klar, wie real die Parallelen zwischen Film und „GNTM“-Finale sind. Um 21.07 Uhr ging eine Bombendrohung von einer anonymen Anruferin ein. Um 21.30 Uhr wurde die SAP Arena evakuiert.
Am Freitag gab Pro7 dann bekannt: Das Finale wird am 28. Mai zur Prime-time ausgestrahlt. Ich wünsche allen, dass sich irgendwo zwischen den Schönheiten eine Miss Undercover versteckt, die, wie damals Sandra Bullock, dafür sorgt, dass nichts schiefgehen wird. Es wäre zu schade, wenn uns die ganzen anonymen Fake-Bombenleger alle Großereignisse zunichtemachten.