Von Simon Grothe, 18 Jahre
Sonnele Öztürk wurde im Juli Junioren- Europameisterin im Rückenschwimmen. Die 15-Jährige besucht das Sport- und Leistungszentrum Berlin.
Was treibt dich an?
Schwimmen nimmt in meinem Leben die meiste Zeit in Anspruch. Ich habe Spaß dabei, das ist mir besonders wichtig. Trotzdem spielt Disziplin eine große Rolle, denn es gibt Tage, an denen ich lieber etwas mit Freunden unternehmen würde, als im Schwimmbad Kacheln zu zählen. Wenn ich jeden Tag ins Wasser gehe, motivieren mich meine Erfolge. Es hilft mir, ein Ziel vor Augen zu haben.
Was denkst du, wenn Erwachsene auf die „Jugend von heute“ schimpfen?
Ich finde uns weniger schlimm, als wir oft dargestellt werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass viele meiner Freunde ebenfalls Leistungssportler und sehr zielstrebig und diszipliniert sind. Es gibt gerade in Berlin Möglichkeiten, sich selbst Perspektiven zu eröffnen, nur muss man aktiv werden.
Wo siehst du dich im Hinblick auf deine Karriere in 20 Jahren?
Ich werde nicht mehr Leistungssportlerin sein, denn in meiner Sportart endet die Karriere schon mit Mitte zwanzig. Es gibt in Deutschland nur wenige Schwimmer, die sich mit dem Sport ihr Leben finanzieren können. Ich möchte neben meiner sportlichen Karriere studieren. Vielleicht könnte ich als Journalistin weiter über den Schwimmsport berichten.
Die Jugend ist auch in Zeiten von Bushidos Battle-Rap besser als ihr Ruf. In unserer Fotoserie stellen wir dafür jede Woche einen lebenden Beweis vor.