Der Sinn des Lebens?

Sonja, 18 Jahre, aus Zehlendorf: „Ich habe mir neulich die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt und mir viele Gedanken darüber gemacht. Es muss wohl jeder seinen Lebensweg selbst suchen und finden. Hast Du deinen Sinn des Lebens bereits gefunden oder suchst Du ihn erst gar nicht?“

Herr Höff antwortet: Der Sänger Herman van Veen singt in einem seiner Lieder: „Was man tut und wo man steht, wie man’s wendet, wie man’s dreht, eins ist klar, das Leben geht so oder so vorbei.“ 
Dass ein Leben auch ohne Sinnsuche einfach abläuft, ist wohl wahr. Aber wer sich nicht selbst bestimmt, der wird bestimmt. Und wer nicht weiß, was er selbst will, unterwirft sich freiwillig oder – ohne dass er es merkt – dem Willen anderer.

Wer das nicht möchte, befindet sich in guter Gesellschaft der antiken Griechen, die vor rund 2 500 Jahren die erste Demokratie begründeten. 
Für körperliche, geistige und moralische Vollkommenheit prägten sie den Begriff Kalokagathia, der aus den Wörtern kalós (schön) und agathós (gut) zusammengesetzt ist. Und die Schönheit galt als Ziel allen Handelns, also als der Sinn des Lebens. Allerdings ist hier nicht nur eine körperliche Schönheit gemeint, sondern eine, „in der das Gute sichtbar wird“. Aber wie erreicht man die Kalokagathia?

Wissen und körperliche Fitness sind natürlich wichtig, aber ich finde, dass das sinnvolle Nutzen des persönlichen Freiraums entscheidender ist. In meinem Alter damit anzufangen, den Sinn des Lebens zu suchen, wäre doch etwas kurios. Denn wenn ich ihn bisher nicht vermisst hätte, bräuchte ihn wohl auch für die Zukunft nicht mehr zu suchen. Aber Du kannst beruhigt sein, ich lasse das Leben nicht einfach vorbeigehen.

Dein Manfred

Wer sind eigentlich diese Alter Egos, die mit der Kraft der zwei Erfahrungsschätze, in allen Lebenslagen Rat wissen? Frau Haube und Herr Höff haben sich 2010 in unserem Superoma- und Superopa-Casting durchgesetzt und beantworten seitdem eure Fragen. (Habt ihr eine? Schreibt uns unter blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de)