Die schönen Jungs

Sie trainieren fast jeden Tag, lassen kein Gramm Fett zu, designen jeden Muskel einzeln. Jonathan ist einer von ihnen.


Von Milena Pfennig, 15 Jahre


Breitschultrig, durchtrainiert, schlank – so soll der Mann von heute sein. Denken zumindest viele junge Männer und streben einen Traumkörper an. So auch der 16-jährige Jonathan, der die 10. Klasse eines Reinickendorfer Gymnasiums besucht, aber mehr von sich nicht preisgeben möchte. Seit er vor einem halben Jahr die Wonnen der Fitness für sich entdeckte, ist das Training aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken. Jeden zweiten Tag trainiert er, jeweils zwei Stunden lang, meistens gleich nach der Schule. „Würde man jeden Tag trainieren, könnten sich die Muskeln nicht regenerieren“, sagt er. „Und dann können sie sich auch nicht aufbauen.“ Jonathan nimmt die Sache sehr ernst.


Bloß keine Makel


„Mein Körper ist mir sehr wichtig. Wenn ich Defizite an mir feststelle, lege ich mein Training so aus, dass ich diese schnell beseitige.“ Dann intensiviert er die Trainingseinheiten der Geräte, die für die entsprechenden Körperregionen zuständig sind. Keinesfalls darf es passieren, dass sich ein Makel einschleicht. Warum ist ihm sein Körper so wichtig? „Bis vor einigen Jahren hatte ich etwas Übergewicht“, sagt Jonathan. „Heute habe ich ein ganz neues Körpergefühl, ich fühle mich selbstsicher und nicht mehr so leicht angreifbar.“


Neben dem Muskelaufbau achtet Jonathan auch auf eine ausgewogene Ernährung. Nicht übermäßig, aber er versucht, nur das zu essen, was seinem Training zuträglich ist. Dazu gehören auch speziell abgestimmte Proteindrinks. Andere Hilfsmittel würde er allerdings nie schlucken: „Ich kenne Leute, die Anabolika oder Steroide zu sich nehmen. Häufig erlebe ich sie aggressiv, man kann ganz klar sehen, wie sich der Charakter der Menschen mit der Zeit verändert. Doch das kommt für mich nicht in Frage! Ich will auf natürlichem Wege mein Ziel erreichen, auch wenn das etwas mehr Zeit und Disziplin in Anspruch nimmt.“


Schätzungsweise ein Jahr wird Jonathan noch brauchen, bis er sein Idealbild erreicht hat. Ein Leben ohne Fitness kann er sich nicht mehr vorstellen. Sobald er sein Training einmal ausfallen lassen muss, fühlt er sich dicker, unwohl, ist gereizt. Die Frage, ob er abhängig von der Fitness sei, bejaht er sofort: „Zweifellos! Den pummeligen Jungen von damals gibt es nicht mehr, und es wird ihn auch nicht mehr geben.“ Und dann sagt er, dass es weniger die Attraktivität oder die Bewunderung ist, die ihn anspornt, sondern er einfach das Gefühl braucht, sich in seinem eigenen Körper gut zu fühlen. Er hat eine ganz neue Lebensqualität erfahren. „Früher überforderten mich viele Situationen, und ich habe auf viele Dinge falsch reagiert. Jetzt bin ich ausgeglichener“, sagt Jonathan.

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Kategorien Lifestyle

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