Prominent gefragt: Ralf Zacherl

Ralf Zacherl ist begeisterter Koch, bewiesen hat er dies auch in verschiedenen Fernsehsendungen. Foto: dpa

Ralf Zacherl fragt die Jugendredaktion: „In der Zeitung liest man oft, dass Kinder und Jugendliche wachsende Probleme mit ihrem Gewicht haben. Warum geht ihr trotzdem bei McDonalds und Co. essen und ernährt euch nicht besser? Wird es nicht spätestens im Sportunterricht mühsam mit den ganzen Extrakilos?“


Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Herr Zacherl, eigentlich ist die Fotoserie links der geeignete Platz, um Beichten aller Art abzulegen. Aber ausnahmsweise werde ich auch der Antwort auf Ihre Frage ein Geständnis voranstellen: In der Jugendredaktion dieser Zeitung gibt es eine Art inoffizielle Ressortaufteilung. Manche interessieren sich für Politik, andere für Sport oder für Kultur, und alle fühlen sich jeweils dafür verantwortlich, in diesen Bereichen auf dem Laufenden zu bleiben. Ich bin aus Gründen, an die sich niemand erinnern kann, zu dem zweifelhaften Ruhm gelangt, „der, der über die dicken Kinder schreibt“ zu sein. Ich bin der Fettleibigkeitsexperte der Jugendredaktion.


Ich weiß nicht, wie viele Artikel ich in den vergangenen Jahren über die Ursachen von Übergewicht bei Jugendlichen geschrieben habe: über zu viel Fernsehen, zu wenig Sport, ungesundes Essen sowieso. Ich sage das nur, weil es zeigt, wie berechtigt Ihre Frage ist. Übergewicht ist ein wirklich großes Problem vieler Jugendlicher und hat natürlich viel mit falscher Ernährung zu tun.
Warum wir trotzdem zu McDonalds und Konsorten gehen?


Es wäre interessant, eine Erhebung durchzuführen, wie viele Schüler, die sich täglich ausgehungert auf den Nachhauseweg machen, nicht mindestens eine Filiale irgendeines Hamburger-und-Pommes-Imperiums passieren. Ihre Zahl dürfte gering sein. Und von da drinnen kommt nun mal ein ganz guter Geruch raus.


Ob sich das negativ auf den Sportunterricht auswirkt? Allerdings. In der elften Klasse konnten wir von unserem Klassenzimmer direkt auf den Sportplatz sehen. Mein Banknachbar und ich beobachteten regelmäßig eine Klasse, die unter unserem Fenster entlanglief. Es war immer die gleiche Szene: Ein Tross von etwa 20 Schülern rannte um den Platz, etwa zehn Meter dahinter folgte ein stark übergewichtiger Junge. Eines Tages riss mein Banknachbar das Fenster auf und grölte: „Lauf Forest, lauf!“ Ich gebe zu, dass ich damals lachte, obwohl ich nicht einmal weiß, ob der Junge nicht womöglich unter einer Stoffwechselkrankheit litt. Was ich weiß, ist, dass das kein gutes Licht auf mich wirft, aber falls das irgendwen dazu bringt, vielleicht weniger Fastfood in sich hineinzuschlingen, ist es okay, dass mein Ruf ruiniert ist.


Ihr Vivian Yurdakul, 22 Jahre


Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.

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