Gestanden: Das süße Leben

Anzug am Körper, Dosenravioli im Magen: Da Max großzügiger Verschwender und armer Student zugleich ist, kommt er um Abstriche nicht herum. Foto: Raufeld/Hennig

von Maximilian Hennig, 19 Jahre


Für viele mag Bescheidenheit eine der wichtigsten Tugenden sein. Ich hingegen möchte hier nun ohne Furcht und Reue meinen Hang zur Dekadenz gestehen. Jedoch spreche ich nicht von jenem selbstsüchtigen Verhalten, das uns die Schönen und Reichen vor­leben, wenn sie ihren Körper als ­Werbetafel des allgegenwärtigen Markenfetischs verkaufen. Viel eher meine ich eine Wertschätzung des Lebens, die sich in bestimmten kleinen Eitelkeiten und absonderlichen Eigenarten zeigt. So liebe ich es, schwarze Anzüge zu tragen, und neh-me mir die Freiheit heraus, trotz meines Dahindümpelns als Student, der mehr schlecht als recht mit seinem Geld auskommt, keine gebrauchten Bücher zu kaufen, sondern sie wie ein kleines Kind im Spielzeugparadies mit großen Augen neu zu erwerben. Wer mich nun als Verschwender bezeichnen möchte, darf sich gern in einem Leserbrief an mich wenden.


Letztlich sollte sich jeder ab und zu selbst der Wichtigste sein. Denn wie hat schon Modezar Karl Lagerfeld festgestellt: „Man muss erst an sich denken und dann ist man in ­einer Position, an andere zu denken.“




An alle, die es angeht: Bitte haben Sie Nachsicht mit den hier Geständigen. Sie wurden von redaktioneller Seite mit Nachdruck aufgefordert, ihre Unzulänglichkeiten preiszugeben. Ihr Mut verdient eine ihnen gewogene Haltung.

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