Wie der Netzstrumpf in die Mensa kam

Schüler der Friedensburg-Oberschule veranstalteten zusammen mit Branchenprofis eine Fashion Week

von Sophie Salmen, 21 Jahre

Attitude ist alles, auch in der Schule. Foto: FIKO

Das Licht geht an, wummernde Beats ertönen, und ein erstes Paar in Netzstrümpfe und Hotpants gehüllte Beine erscheint im Scheinwerferlicht. Nacheinander stolzieren junge Models in Outfits über die Bühne, die in der Mensa der Friedensburg- Oberschule in Charlottenburg so wohl noch nie gesehen wurden. Anlass für den Modezirkus: die Abschlussveranstaltung des Projekts „I’ll work“ des Berliner Instituts für Handlungskompetenz FIKO. Mit der Initiative bekommen Schüler ab Klasse 8 die Chance, sich in Form eines Planspiels mit den Abläufen eines populären Berufsbereiches zu beschäftigen und zu erfahren, wie die Arbeitswelt in der Praxis funktioniert. „Wir wollen, dass die Jugendlichen spielerisch in das Berufsleben hereinschnuppern und mögliche Berufe kennenlernen können“, sagt Dorothee Feitsma, Geschäftsführerin von FIKO.

Mit der Unterstützung eines erfahrenen Teams aus der Event- und Modebranche wurden an der Friedensburg- Oberschule kleine Gruppen gegründet, die in enger Kooperation eine Modenschau auf die Beine stellten. Dabei wurden alle Tätigkeitsfelder einer Fashion Week nachempfunden: Die Designer und Visagisten unter den Jugendlichen nähten und stylten, während die PR-Gruppe auf allen Kanälen Werbung machte. Gleichzeitig entwarf der Marketing-Nachwuchs Logos, es wurden zwei Filme gedreht und ein Schwarzlichttheater ins Leben gerufen. Ein Casting für Models fand ebenso statt wie Kochstunden für das Catering und Tanzproben mit Choreograf Eugene Boateng. „Ich habe mit ganz interessanten Schülern arbeiten dürfen und war sehr gespannt auf das Ergebnis“, sagt er.

Am Freitag vor einer Woche war es dann so weit: Etwa 300 Gäste bedienten sich am Fingerfood und genossen die Show. Nach einem Eröffnungskurzfilm folgten die bunten Outfits, die wie bei den Profis in Mailand oder Paris über den Catwalk getragen wurden. Die Stimmung erreichte den Siedepunkt, als die Bühne von den Mädchen und Jungs der Tanzgruppe gerockt wurde. Man konnte der Veranstaltung anmerken, wie viel Spaß die Schüler beim Arbeiten hatten. „Es war so, wie ich mir das richtige Berufsleben vorstelle“, sagte die 13-jährige Alina. „Ich hätte lange nicht gedacht, dass das so professionell werden würde.“

Schulen mit Interesse am „I’ll work“-Programm finden alle Infos unter www.fiko-berlin.de, die Ergebnisse der Friedensburg-Schüler gibt es unter www.facebook.com/fikool

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Kategorien Lifestyle Zwischendurch

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