Kay Köppens Kolumne klärt auf: Was ist eine Doppelsechs?

Kay Köppens Kolumne klärt auf! Foto: privat

In Folge 2 unseres WM-Bilderrätsels haben wir nach der Doppelsechs gesucht. Aber was ist das?


Fußball ist, um es mit den Worten meines alten Herrn zu sagen, das einfachste Spiel der Welt. Zwanzig Spieler werden zu gleichen Zahlen in zwei Gruppen, auch Mannschaften genannt, eingeteilt und sollen ohne Einsatz der Hände versuchen, den Ball in das leicht erkennbare gegnerische Tor zu treiben. Unterstützt wird jede Mannschaft von einem Torwart, der in seinem individuellen Spielbereich, spezielle Spielvorteile genießt (z. B. den Einsatz seiner Hände und Arme). Dieses Grundregelwerk versteht doch wirklich jeder.


Wenn man jedoch, so wie ich, sein Anbeginn seiner Kindheit diesen Sport verfolgt, fallen einem drastische Veränderungen, nicht nur inform sich verändernder populärer Spieltaktiken, sondern auch am Regelwerk auf.


Als die Briten zu Anbeginn des Fußballs (von einem primitiven chinesischen Spiel abgekupfert) diesem Sport erstmals ein Regelwerk verpassten und jeder Spieler eine Rückennummer tragen musste, wurden die Akteure einfach von hinten nach vorn durchnummeriert. Daher trägt bis zum heutigen Tag der Torhüter für gewöhnlich die 1 und der zweite Torwart (also der erste Ersatzspieler) die 12. Auch die großen Spielmacher wie  Diego Armando Maradonna oder Pélé in der Vergangenheit  und Lionel Messi in der Gegenwart tragen die Nummer 10, da sie aufgrund ihrer Flexiblität oft als zweite Spitze eingesetzt werden. Zu damaligen Zeiten war es mehr als unüblich, einen Spieler mit der Rückennummer 20 oder 33 in die Startaufstellung zu versetzen.


Wenn man nun davon ausgeht, dass eine Mannschaft mit vier Verteidigern spielt, wie es heute fast immer der Fall ist, dann bekommt der defensivste Mittelfeldspieler die Rückennummer 6. Obwohl man heute davon abweicht, in einem so banalen System seine Spieler zu nummerieren, hat man jedoch gewisse Nummern (wie die des Torhüters oder des Defensiven Mittelfeldspielers) beibehalten.
Diese Spielvariante mit defensivem Mittelfeldspieler als Spielgestalter hat sich über die Jahre bewiesen und wurde bis zum heutigen Zeitpunkt immer populärer. Da Spieler auf dieser Position einerseits die Abwehr unterstützen, andererseits aber auch die Bälle im Spielaufbau verteilen, sind mittlerweile viele Teams dazu übergegangen nicht nur mit einem 6er zu spielen sondern mit zweien (auch wenn natürlich nur einer , ggf. auch gar keiner die 6 auf dem Rücken trägt). Der Fachausdruck dafür lautet daher Doppelsechs.


Auch die deutsche Fußballnationalmannschaft spielt seit langen mit einer solchen Doppelsechs. Seit der Verletzung von Michael Ballack, der schon seit langem unser Spiel aus dem defensiven Mittelfeld heraus dirigierte, wird diese Rolle übrigens von Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira übernommen.  Dreimal dürft ihr raten, welche Rückennummer letzterem zugewiesen wurde…


Euer Kay Köppen mit seiner klärenden Kolumne

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