Angst zu haben ist ganz natürlich – und evolutionär betrachtet auch sehr sinnvoll. Einige Menschen entwickeln aber übertriebene Angstreaktionen ohne wirklich in Gefahr zu sein. Phobien sind weit verbreitet.
Von Lore Vieweg
Jeder Mensch hat ja so seine Eigenheiten. Viele gehen mit Abneigungen und Ängsten einher. Die einen können Äpfel nur essen, wenn sie geschnitten sind und mit einem Happs in den Mund passen – weil sie es nicht abkönnen, Fruchtsaft im Gesicht zu haben. Andere bekommen die Krise, wenn die Schuhe nicht akkurat aufgereiht sind. Bei einigen sind die Ängste und Zwänge so stark ausgeprägt, dass man von einer Phobie spricht – einer per Definition mit Angst verbundenen psychischen Störung, die sich durch exzessive, übertriebene Angstreaktionen beim Fehlen einer wirklichen äußeren Bedrohung äußert. Von einigen Phobien hat man schon gehört, etwa der massiven Flug-, Höhen- und Platzangst. Aber es gibt auch deutlich exotischere Phobien. Sieben Beispiele.
Koumpounophobie
Dass man sich vor Horrorclowns oder gruseligen Kinderpuppen erschrickt – klar. Doch manche Menschen haben eine vergleichbare Angst vor Knöpfen. In der Wahl ihrer Kleidung sind sie extrem eingeschränkt. Und in Gegenwart einer Freundin zu sitzen, die eine Bluse trägt – eine echte Herausforderung!
Anatidaephobie
Ententeiche sind dir ein Graus? Du machst intuitiv einen Bogen um die kleinen Biester? Dann leidest du vielleicht an einer Anatidaephobie, hast also Angst, heimlich von Enten beobachtet zu werden. Und ja: So etwas kann auch in Bezug auf Tauben und Hühner auftreten.
Kairophobie
Du weißt oft nicht, was du essen oder dir zum Anziehen kaufen sollst? Und wenn man es mal genau betrachtet: Eigentlich kannst du dich in jeder Lebenslage nicht entscheiden? Das nennt man Kairophobie, die Angst vor Entscheidungen.
Nomophobie
Hörst du auch ständig von deinen Eltern den Satz: „Du bist viel zu oft am Handy, leg das doch mal weg!“? Jetzt habt ihr ein neues Argument, das ihr euren Eltern entgegnen könnt: Vielleicht leidet ihr ja an einer Nomophobie – der Angst, ohne Mobiltelefonkontakt zu sein. Der Entzug des Smartphones macht die Betroffenen nervös und unkonzentriert. Die meisten Betroffenen sind zwischen 18 und 25 Jahre alt.
Anthophobie
Die Phobie bezeichnet die krankhafte Furcht vor Blumen. Spaziergänge durch die Natur sind für Betroffene nahezu unmöglich.
Halitophobie
Halitophobiker haben eine anhaltende Angst davor, Mundgeruch zu haben und andere damit zu belästigen. Betroffene putzen extrem häufig die Zähne, manche meiden sozialen Kontakt.
Heliophobie
Menschen mit dieser Phobie fürchten sich vor der Sonne. Betroffene schützen sich durch viel Kleidung oder Sonnenschutz vor der Strahlung oder verlassen nur in der Nacht die Wohnung.