Connected Underwear

Diese Bluetooth-Unterwäsche soll unser Liebesleben anheizen

18- bis 34-Jährige haben Beziehungsprobleme, weil sie zu viel aufs Smartphone schauen. Die Telekom hat sich für dieses Problem eine kuriose Lösung einfallen lassen – die wir mal getestet haben.

Die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen schauen im Bett aufs Smartphone – auch wenn der Partner neben ihnen liegt. Das ergab eine kürzlich von der Deutschen Telekom veröffentlichte Studie. Mehr als ein Drittel der Befragten gab zu, sich auch in Anwesenheit des Partners zu viel auf das Smartphone zu fokussieren. Und 39 Prozent sagten sogar, dass dadurch ein intimer Austausch in diesem Moment verhindert werde.

Um junge Paare einander wieder näherzubringen, hat die Telekom die „Connected Underwear“ herausgebracht. Ein Fall für uns! Bei der Redaktionskonferenz wurde ich ausgelost, diese Unterwäsche mit meinem Freund zu testen.

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Wir sitzen halbnackt auf dem Sofa und schütteln unsere Hintern

Das Paket, das wenige Tage später bei mir ankam, enthielt eine extrem magentafarbene Boxershorts für meinen Freund und einen extrem magentafarbenen Slip für mich. Beides war überraschend hochwertig und erinenrt ein bisschen an Calvin Klein-Unterwäsche. Zunächst muss die Love-Connection-App heruntergeladen werden, was wirklich ganz einfach ist. Allerdings muss der Standort dauerhaft angestellt sein, was super viel Akku zieht.

Jeder bekommt einen Chip und verbindet sich via Bluetooth mit dem Chip des Partners. Dafür müssen die Chips geschüttelt und anschließend in ein kleines Täschchen im Bund der Unterwäsche gesteckt werden. Danach aktiviert man in der App den „Love Mode“. Wir hatten damit gerechnet, dass der Partner eine Nachricht auf sein Handy bekommen würde, wenn man selbst im „Love Mode“ ist. Aber es kommt nichts. Nach ein paar Minuten des Probierens sagt uns die App, der Partner sei nicht mehr im „Love Mode“, obwohl wir beide den Button angeklickt hatten. Bis wir verstanden haben, dass der Chip nur merkt, dass der Partner da ist, wenn man sich bewegt, dauert es nochmal eine Minute. Und so sitzen mein Freund und ich halb nackt auf dem Sofa und schütteln regelmäßig unsere Hintern, damit der Chip auch anerkennt, dass wir wirklich da sind.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl

Endlich im „Love Mode“ angekommen, spielen unsere Handys synchron „Take my breath away“. Es gibt sogar eine „Love Mode“-Playlist, die nicht nur Barry White und The Police in Petto hat. Viel mehr passiert dann allerdings auch nicht und wir sitzen ratlos und immer noch halbnackt auf dem Sofa.

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Wir haben etwas mehr erwartet. Vielleicht, dass man Mitteilungen bekommt, wenn der Partner im „Love Mode“ ist oder dass sich das Handy automatisch auf Stumm stellt, wenn man den Button zum „Love Mode“ geklickt hat. Aber man muss alles selber und mit dem Partner gleichzeitig einstellen, Überraschungen und spontane Kuscheleinheiten also ausgeschlossen.

Und weil meine normale Unterwäsche keine kleine Tasche für den Chip am Bund hat, kann man eigentlich nur nach jedem Waschtag in den „Love Mode“ gehen oder muss die Unterwäsche mehrere Tage tragen. Letzteres ist für die romantische Stimmung aber eher nicht förderlich.

Die Idee, dass einen Unterwäsche und Handy kooperativ daran erinnert, dass man ja noch einen Partner hat und einen durch das Spielen romantischer Songs in Stimmung bringt ist schon ausgefallen. Das Produkt ist ironisch gemeint, klar, aber nichtsdestotrotz ein Wink mit dem sprichwörtlichen Zaunpfahl. Smartphones sind Beziehungskiller – zu diesem Ergebnis ist nicht nur die Telekom gekommen.

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„Ich habe mir nie vorgenommen, zu schreiben. Ich habe damit angefangen, als ich mir nicht anders zu helfen wusste.“ Das sagte die Nobelpreisträgerin Herta Müller und so habe auch ich angefangen zu schreiben. Für mich ist das Schreiben seit langer Zeit mein Ventil, meine Motivation und eine Möglichkeit, meine Gedanken zu ordnen. Neben dem Schreiben sind für mich, mit meinen 23 Jahren, Bücher, Filme und alles was mit Kultur zu tun hat großen Leidenschaften. Die kann ich dank Spreewild ausleben.