Johannes, 17 Jahre, aus Prenzlauer Berg möchte wissen: „Am vergangenen Sonntag versammelten sich viele Bahnfahrer ohne Hosen in U-Bahnen rund um den Globus, um an einem Flashmob teilzunehmen. Was denken Sie, ist das eine lustige Aktion oder einfach nur verrückt? Oder finden Sie das womöglich sogar geschmacklos?“
Frau Haube antwortet: Es ist für mich immer wieder rstaunlich, dass solche Flashmobs funktionieren. Wenn ich mir vorstelle, dass sich da eine Person oder eine Gruppe etwas ausdenkt, sei es nun seltsam, lustig, verrückt oder geschmacklos, und viele Leute machen mit, könnte man doch mit Flashmobs bestenfalls ein paar Sachen in der Welt verändern. Wenigstens für ein paar Minuten.
Ich denke allerdings, dass die „guten“ Flashmobs nicht ganz so einfach zu organisieren sind wie der „Unterhosen-Flashmob“ von vergangener Woche. Ein Orchesterkonzert im Bahnhof zum Beispiel oder ein Chor, der die Atmosphäre in einem großen Shoppingcenter mit einer perfekt intonierten Johannespassion verändert, wären mit Sicherheit nicht einfach mit einem kurzen Post und ein paar Klicks bei Facebook zu organisieren. Solange kein Mensch gefährdet ist oder sonstwie Schaden nimmt, ist so ein Flashmob meiner Meinung nach grundsätzlich erst einmal nichts Verwerfliches. Und Aufmerksamkeit ist den Akteuren auf jeden Fall sicher, ob man ihren Auftritt nun verrückt findet oder geschmacklos. Manchmal sind die Ideen sogar cool oder lustig.
Nur wirklich sinnvoll sind sie meiner Meinung nach in vielen Fällen nicht. Könnte man das Spaßige nicht mit dem Guten verbinden und bei so einer Aktion zum Beispiel für etwas Gemeinnütziges werben oder auf einen Missstand aufmerksam machen?
Deine Frau Haube