Der Valentinstag ist für Singles ein frustrierender Tag. Die Tipps der Jugendredaktion, um ihn auch einsam zu überleben
von Marie Röder, 18 Jahre
Heute ist Valentinstag. Wie jedes Jahr. Mancher Single hat vielleicht darauf gehofft, am 13. Januar auf wundersame Weise in einen tiefen Schlaf zu fallen, der erst am 15. Februar endet. Oder besser noch am 16., da sind auch die letzten Blumenreste und knutschenden Pärchen verschwunden. Doch auf Wunder kann man in diesem Fall nicht setzen. Es sind drastische Mittel nötig, um den Valentinstag als Single zu überstehen. Daher gibt die Jugendredaktion an dieser Stelle exklusive Tipps für alle Singles, die noch nicht wissen, wie sie den heutigen Tag überstehen sollen.
Wem die Flucht vor dem Tag der Liebenden schlappe fünfzig Euro wert ist, der sollte einen Flug nach Belgorod in Russland buchen. Offiziell wurde der Valentinstag dort dieses Jahr verboten, die „spirituelle Sicherheit“ sei gefährdet. Gut erkannt, hochgeschätzte Regierung Belgorods. Bei sommerlichen Temperaturen um die minus zehn Grad Celsius könnte man den Schreckensmontag ganz gemütlich inmitten der 350 000-Einwohner-Stadt verbringen, ohne Herzchenluftballons und Pärchenrabattaktionen.
Feierfreudigen ist eine „Nicht-Valentinstags-Party“ ans Herz zu legen. Taktisch klug wäre es, sie am 13. des Monats steigen zu lassen, um den Pärchentag anschließend zu verschlafen. Der Einlass ist selbstverständlich nur Einzelpersonen gestattet. Wir lassen es krachen und spielen die Vorteile des Single-Daseins gründlich aus. Wer Glück hat, ist dann am 14. gar nicht mehr allein. Alle anderen vertrauen bitte auf die Übermüdungsstrategie.
Aber auch für diejenigen, die an Schule, Uni oder Arbeit gebunden sind, – und deshalb auf Reisen ins Ausland und verschlafene Tage verzichten müssen – gibt es Möglichkeiten, den Valentinstag zu überstehen. Den nächstgelegenen Blumenladen kann man mit Hilfe eines Spenderkreises problemlos leer kaufen. Einige Grußkarten sind mithilfe des Ersparten sicher auch noch drin. Denn die gefrusteten Singles, aus denen der Spenderkreis besteht, sind erfahrungsgemäß sehr solvent, da sie kein Geld für teure Partner ausgeben müssen.
Die letzte Chance, den Pseudofeiertag nicht mit deprimierender Musik, Taschentüchern und zu viel Schokolade zu verbringen, ist die Flucht in den Zynismus. Hierzu empfielt es sich, allen Liebenden, denen man begegnet, genüsslich die steigende Schiedungsrate und aktuelle Statistiken über untreue Partner vor Augen zu führen.
Wer trotz dieser Vorschläge nicht um eine niederschlagende Grundstimmung herumkommt, dem sei gesagt: Augen zu und durch, der Fünfzehnte kommt bestimmt.