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Schade: Papst Franziskus wird kein Veganer

Aktivisten haben ihn aufgefordert, während der Fastenzeit auf Tierprodukte zu verzichten – er lehnte ab. Enttäuschend.

Wer, wenn nicht der Papst, sollte als gutes Beispiel vorangehen, wenn es um die Einhaltung christlicher Werte geht? Das war wohl der Gedanke hinter der Kampagne „Million Dollar Vegan“, die das Kirchen-oberhaupt im Vorfeld der 40-tägigen Fastenzeit zum Verzicht auf tierische Produkte aufforderte. Eine Million US-Dollar – aktuell etwa 880 000 Euro – wollten die Aktivisten dem Papst im Gegenzug zur Verfügung stellen, um es an eine Wohltätigkeitsorganisation seiner Wahl zu spenden. Doch der Papst machte leider nicht mit. Er speiste die Sprecherin der Kampagne, die zwölfjährige Genesis Butler, mit einem Dankesbrief aus seinem Sekretariat ab.

Der Papst sollte doch ein Vorbild sein!

Was für eine Enttäuschung! Denn nicht nur die Fastenzeit sprach dafür, den Papst zur Wahrnehmung seiner Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit zu drängen: Mehr als einmal hat er öffentlich zu Problematiken wie industrieller Tierhaltung und ihren Folgen wie Artensterben oder globaler Erwärmung Stellung bezogen. Gleichzeitig hätte der Papst als Leitbild von fast 1,3 Milliarden Katholiken eine riesige Gruppe für veganes Leben begeistern können.

Zwar gibt auch ein Haufen internationaler und deutscher Promis wie Paul McCartney, Woody Harrelson, Nena, Dr. Mark Benecke und Unge sein Gesicht für die Kampagne her. Doch mit dem Papst an der Spitze hätte es natürlich deutlich mehr Aufmerksamkeit für die gute Sache gegeben. Was bleibt: Es war exzellentes Marketing für einen guten Zweck. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal noch besser.

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Kategorien Gesellschaft Zwischendurch

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