Mädchen in der Sonne
Für Geschlechtskrankheiten schämen sich die Meisten.
Die Erfahrung lehrt

Glaubt mir, über Geschlechtskrankheiten macht man besser keine Witze

Von ihrem Auslandsjahr hat Hannah* ein Souvenir der besonderen Art mitgebracht. Das konnte sie ihren Sexualpartnern natürlich nicht verschweigen.

Vor ein paar Wochen habe ich eine unschöne Diagnose erhalten: Chlamydien, die Basic Bitch unter den Geschlechtskrankheiten. Korrekterweise spricht man übrigens von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Wie dem auch sei: Chlamydien – heilbar, dennoch unangenehm. Schlimmer als die Symptome selbst – meistens treten nämlich keine auf; seltener sind Ausfluss, Brennen oder Juckreiz im Genitalbereich – ist das Unwohlsein, wenn du deinen Sexualpartnern von der Neuigkeit berichten musst.

Da sie in meinem Fall alle am anderen Ende der Welt leben, schrieb ich ihnen per WhatsApp – auf meine gewohnt lockere Art. Meine Nachrichten wurden erst einige Stunden ignoriert, dann nahmen sie es alle halbwegs gut auf.

Einer fühlte sich hintergangen – dabei wollte er doch das Kondom weglassen!

Nur einer nicht: Er fühlte sich hintergangen. Dass ich das Ganze durch Witz und Charme versuchte zu entschärfen, fand er eher mittelmäßig. Stattdessen glaubte er, ich hätte ihn vorsätzlich angesteckt. Dabei war er die treibende Kraft, als es darum ging, das Kondom wegzulassen! Ich musste ihm dann erst einige Links schicken, denn er wusste schlichtweg nicht über STIs Bescheid. Ob er sich mittlerweile behandeln lassen hat, weiß ich nicht. Ich konnte sein Vertrauen noch nicht zurückgewinnen.

Die Erfahrung lehrt: Humor ist gut, bei Geschlechtskrankheiten aber nicht unbedingt die beste Kommunikationsstrategie.

*Name geändert; Protokoll: Jessica Schattenberg

Beitragsbild: Fotolia

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