Das war das Artlake Festival 2017 am Bergheider See

Vom 17. bis 20. August fand zum dritten Mal am Bergheider See das Artlake Festival statt. Es lud mit einem vollem Programm an Musik, Kunst und Kultur zu einem bunten Wochenende ein. Spreewild war für euch mit dabei.

Von Tamina Grasme, 21 Jahre

Das Gelände öffnete bereits am Donnerstag seine Pforten und die meisten Besucher strömten schon zu Mittag auf das Gelände. Schnell waren alle guten Zeltplätze besetzt, dennoch war genügend Platz für alle Besucher vorhanden. Neben vielen kleinen Camps mit oder ohne Pavillon hatten sich auch einige Gruppen auf der Wiese am See häuslich eingerichtet: Hängematten mit Holzgestellen, Generatoren, die Kühlschränke und ähnliche Technik betrieben, Sofas und große Gemeinschaftszelte prägten ebenso das Bild. Auch die Infrastruktur ließ nichts zu wünschen übrig: Fast ohne jegliches Anstehen an Dixies, Duschen oder Essensständen kam man durch das Wochenende. Auf den Floors und vor den Bühnen herrschte wenig Gedrängel. Im Gegensatz zu anderen Festivals hatte man genügend Platz zum Tanzen und das nicht nur am Rand.

Dazu lud das Line Up auch reichlich ein: Bereits am Donnerstag startete das Programm. Neben Bands und DJs gab auch noch zahlreiche Workshops, von Bonding Through Bondage über Yoga-Stunden und politischen Diskussionen war so gut wie alles dabei. Auf der Strandbühne oder dem Endlos-Floor und wechselten sich Techhouse und technoartige Klänge ab, das Pappelpalais und andere kleinere Bühnen glänzten hingegen mit diversen Bands wie Von Wegen Lisbeth oder Fil Bo Riva. Insgesamt wurde das Publikum auf sieben Floors und Bühnen unterhalten.

Außerdem liefen im extra errichteten Kino noch diverse Filme und im nebenstehenden Theater gab es Perfomances und Poetry Slam. Letzteres war eine gute Alternative, wenn man mal etwas anderes als Tanzen wollte. Statt des üblichen Wettkampfes traten die Poeten und Poetinnen abwechselndend mit ihren Lieblingstexten an. Es wurde viel gelacht, aber auch mal nachdenklich und gesellschaftskritisch.

Eines der Highlights war unter anderem das Konzert von Von Wegen Lisbeth. Wo man sonst immer genügend Platz vor den Bühnen hatte, drängelten sich diesmal die Zuschauer regelrecht vor der kleinen Bühne. Trotzdem wurde das Konzert super, es wurde viel getanzt, weniger gepogt und laut mitgegrölt.

Die Überraschung des Wochenendes war jedoch eine Band, die am Samstagnachmittag auf der Pappelpalais-Bühne gespielt hat. Rikas hat nicht nur guten Sound vorgelegt, sondern auch auf witziger Weise mit den eher widrigen Umständen ihres Auftrittes gespielt. Denn wie es normalerweise an einem Festivalsamstagnachmittag so üblich ist, war eine eher beschauliche Menge an Zuschauern anwesend. Hinzu kam eine drohende Gewitterwolke und anstehender Regen. Doch die Jungs von Rikas haben das mit Humor genommen und zwischen den einzelnen Songs ihrer Zuhörer mit Witz unterhalten. Die Jungs sind auf jeden Fall zu empfehlen!

Das polternde Gewitter in der Nacht von Samstag zu Sonntag sorgte für einen kleinen Aussetzer auf dem Festival. Wegen dem starken Regen und dem peitschenden Wind wurde die Musik kurzzeitig ausgesetzt und die Festivalgänger versteckten sich unter ihren Pavillons. Danach sollte man das Gelände nur noch mit Taschenlampe betreten: Die Gefahr, in eine tiefe Pfütze zu treten, war nach dem Starkregen doch groß und so mancher glitzender Gast bekam schlammige Füße. Doch die liebevollen Details in der Gestaltung des Geländes und der Bühnen sowie die gute Musik lenkten von allen Pfützen und Matschfallen ab und die Festivalbesucher feierten munter bis zum Sonntagabend weiter.

Erst dann leerte sich das Gelände plötzlich. Die meisten Zelte und großen Camps verschwanden, auf den Tanzflächen hatte man noch mehr Platz und auch der See lud noch einmal zum Baden ein. Insgesamt war es durchaus entspanntes Festival mit guter Organisation und einem überaus netten Publikum. Deshalb gibt es von uns ganze fünf von fünf Festivalbändchen für das Artlake Festival!

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Kategorien Weggehen Zwischendurch

Wenn ich, 22, eine Top 5-Liste mit Sätzen, die ich in den vergangenen drei Jahren am häufigsten gehört habe, aufstellen würde, wäre „Was wird man denn so nach einem Geschichtsstudium?“ ganz weit oben vertreten. Zum Glück habe ich mittlerweile eine Antwort darauf gefunden: Journalistin. Darauf gekommen bin ich durch das Lesen von Harald Martensteins Artikeln, der selber Geschichte studiert hat. Von ihm habe ich auch meinen neuen Zukunftsplan: einfach immer schreiben. Genau das mache ich jetzt hier bei Spreewild, nachdem mir mein Praktikum in der Jugendredaktion so gut gefallen hat.