Das waren die peinlichsten Verfehlungen 2016 – Teil 1

Die Verleihung der berühmt-berüchtigten Trophäe der Jugendredaktion für die peinlichsten Taten des Jahres

Was wäre 2016 nur ohne all die Schlammschlachten, Challenges und unfassbaren Wahlausgänge? Doch zum Glück haben sich Netz, Prominenz und Politik wieder in Sachen Peinlichkeit übertrumpt, äh, übertrumpft. Die Jugendredaktion belohnt sie mit dem geschmackvollsten Preis für geschmacklose Verfehlungen. Scheinwerfer an, Trommelwirbel, der Goldene Affe 2016 geht an…

… Pokémon Go: Kaum ein Trend hat die Jugend 2016 mehr bewegt als Pokémon Go. Dass wir alle ständig mit unserem Smartphone durch die Straßen laufen, ist nichts Neues. Aber was wir vergangenes Jahr erlebt haben, war ein völlig neues Level der Smartphone-Sucht. Auf den Bildschirm starrend bewegten sich die Pokémon-Jäger durch die Straßen, auf der Suche nach Aquana und Pixi. In Rudeln zogen sie durch die Parks. Völlig unspektakuläre Orte wurden gestürmt. Dabei kam es nicht selten zu Unfällen. Einige Jäger betraten todesmutig Truppenübungsplätze, um ihre Mission zu erfüllen, andere brachen in Häuser fremder Leute ein. Ein dänischer Spieler fand sogar eine Leiche. Die Vermischung der virtuel- len mit der realen Welt hat nachhaltig Verwirrung gestiftet. Laudator: Erik Koszuta, 20 Jahre

… den alten, weißen Mann: 2016 gab es viele politische Ereignisse. Fast immer kam es anders als erwartet, und fast immer kann der alte, weiße Mann angeprangert werden. Stur seine nationalistischen Ideale zu verfolgen, ist ihm wichtiger als die Zukunft der Jugend. Und deswegen hat er sowohl für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU gestimmt als auch entschieden, Donald Trump zum Oberhaupt der USA zu erheben. An dieser Stelle muss natürlich auch der jugendliche Nichtwähler gerügt werden. Denn er hat dem alten, weißen Mann seine Macht verliehen. Unsere Bitte für 2017: Geht wählen! Laudatorin: Salonika Hutidi, 19 Jahre

… das Lombardi-Liebesdrama: Im Herbst verging kaum ein Tag, an dem in den Medien nichts über die Lombardis zu lesen, zu hören oder zu sehen war. Die Fassade des „DSDS“-Traumpaares bröckelte, als ein brisantes Foto auftauchte, auf dem Sarah in intimer Pose mit ihrem Exfreund zu sehen ist. Der naive Ehemann Pietro geht anfangs davon aus, dass es sich um eine Montage handelt. Als Sarah alleine mit Söhnchen Alessio in den ursprünglich gemeinsam geplanten Griechenland-Urlaub fährt, ist klar, da stimmt etwas nicht. Und tatsächlich: Die süße, liebe, unschuldige Sarah hat ihren ach so perfekten Ehemann betrogen. Via Facebook ließ das Noch-Ehepaar die ganze Welt an ihrer Trennung teilhaben. Um dem Ganzen noch etwas Dramatik zu verleihen, tauchte sogar ein Video auf, in dem sich Sarah und Pietro heftig streiten. Pietro kommt darin nicht gut weg, wer also wird das Video wohl heimlich gefilmt und ins Netz gestellt haben? Um nebenbei noch etwas Geld zu verdienen, bevor die Karriere vorbei ist, drehen die Lombardis mit RTL eine exklusive Enthüllungsshow – in der nichts enthüllt wird. So nervig es auch ist, unser trash- und skandalsüchtiges Ich scheint sich nicht von dem Lombardi-Liebesdrama abwen- den zu können. Laudatorin: Roswitha Engelen, 21 Jahre

Teil 2 gibt es morgen auf spreewild.de

Das könnte Dich auch interessieren

Kategorien Gesellschaft Lifestyle Zwischendurch

Immer auf dem Sprung zu neuen Themengebieten möchte ich die Gegebenheiten der Welt aufdecken. Was ich da machen kann? Schreiben! Schreiben, über den Sinn des Lebens. Schreiben, über UN-Konventionen und Kinderschokolade. Schreiben, über die täglichen Erfahrungen eines ehemaligen Mitgliedes von Scientology. Mit großer Leidenschaft zur Recherche versuche ich die Welt besser zu verstehen und möchte alle Leser daran teilhaben lassen. Spreewild nutze ich dabei gerne um Themen anzusprechen, die im gesellschaftlichen Salon absichtlich vergessen bleiben. Das Unausgesprochene aussprechen. Die Tatsachen auf den Tisch packen. Das ist für mich Journalismus.