Trend ohne Format

Kaum sind die Lippen nach der #KylieJennerChallenge wieder abgeschwollen, hält die Instagram-Community im wahrsten Sinne des Wortes den Atem für einen neuen Trend an.

Für die #A4Waist-Challenge posieren junge Frauen meist im Sportoutfit oder kurzen Top vor der Kamera, vor den Bauch halten sie sich senkrecht ein weißes A4-Blatt. Schaut links und rechts des Papiers Taille hervor, ist das Ziel verfehlt. Andernfalls ist die Challenge gewonnen. Zur Erinnerung: Ein A4-Blatt ist 21 Zentimeter breit.

Die #A4Waist-Challenge hätte Aniko mit diesem Foto gefailt, hält sie das Blatt doch quer statt senkrecht. Das ist aber auch gut so. Foto: Aniko Schusterius
Die #A4Waist-Challenge hätte Aniko mit diesem Foto gefailt, hält sie das Blatt doch quer statt senkrecht. Das ist aber auch gut so. Foto: Aniko Schusterius

Der mediale Wettbewerb stammt, Überraschung!, aus Fernost, wo sich schon Teenager Nase und Lippen operieren lassen. Seit wenigen Tagen ist der Trend auch bei uns angekommen. Fast minütlich postet irgendjemand ein neues #A4Waist-Foto. Denn trotz Übergrößenmodels und kurvigen Popstars hat unsere Gesellschaft es nicht geschafft, sich von Magerwahn willkommen heißenden Schönheitsidealen zu verabschieden. Dabei lernten wir schon im Anatomieunterricht, dass Körperbau und Veranlagung über Taillenmaße bestimmen. Dass Kim Kardashians Körper dem zu widersprechen scheint, ist auf chirurgische Eingriffe zurückzuführen, keinesfalls auf Mutter Natur. Die ist nämlich nicht darauf vorbereitet, Instagram-Trends zu entsprechen.

Da ist es beruhigend, zu beobachten, dass die Gegenoffensive nicht lange auf sich warten lässt. Mit kreativen Einfällen stellen #A4Waist-Gegner den Schlankheitswahn bloß und werben für mehr Toleranz gegenüber der eigenen Körperform. Dieser Challenge schließt sich die Jugendredaktion gerne an – schaut auf instagram.com/spreewild_de

Aniko Schusterius, 19 Jahre

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Kategorien Gesellschaft Zwischendurch

90er-Kid, Bücherwurm, Weltenbummler. Ich liebe Musik und das geschriebene Wort. Letzteres kann man von mir seit 2012 hier lesen. Meine große Leidenschaft gilt dem Theater, das mich mehr als alles andere fasziniert. Wenn ich durch die Straßen Berlins laufe, kommt mir das Leben vor wie eine Aneinanderreihung vieler kleiner Inszenierungen, deren Geschichten alle festgehalten werden wollen. So inspiriert mich unsere Hauptstadt stetig zu neuen Themen für unsere Seite.