Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt.
MC Fitti fragt: „Was würdet ihr mit einer Zeitmaschine machen und warum?“
Die Jugendredaktion antwortet: Lieber MC Fitti, Zeitmaschinen faszinieren die Menschheit nicht erst seit Filmen wie „Zurück in die Zukunft“ oder Science-Fiction-Romanen von H. G. Wells. Die Vorstellung, einen Blick in die Vergangenheit oder gar in unsere eigene Zukunft zu werfen, klingt zu verlockend: Werde ich einmal reich und berühmt sein, einen Pool und 17 Königspudel besitzen? War Goethe ein arroganter Egomane oder für einen netten Plausch zu haben? Auch haben wir uns sicher alle schon einmal gewünscht, einen unliebsamen Fehltritt in unserer Vergangenheit ungeschehen zu machen. Oder nachträglich die prüfungsrelevante Seite zu studieren, die wir im Lernstress nur schnell überflogen haben.
Trotzdem bin ich froh, dass mir die Möglichkeit, eine Zeitmaschine zu benutzen, bisher verwehrt blieb. Das wäre doch, als würde ich einen spannenden Film vorspulen, um frühzeitig die Pointe zu erfahren. Oft folgt dann die Enttäuschung. Und ein langweiliger DVD-Abend obendrein. Macht es nicht den Reiz des Lebens aus, nie genau zu wissen, wie es weitergeht?
Über die persönliche Dimension hinaus würde ich eine enorme gesellschaftliche Verantwortung spüren. Was könnte ich nicht alles mit einer Zeitmaschine verändern, wie viel Gutes tun! Aber wo sollte ich anfangen, wo mich lieber heraushalten? Wie viel bei einem solchen Experiment schieflaufen könnte, zeigen die zahlreichen Zeitreise-Fiktionen. Wer garantiert mir, dass ich die Welt nicht zu ihrem Nachteil manipulieren würde?
Klar, das sind nur hypothetische Überlegungen. Aber von all den Konjunktiven schwirrt mir bereits der Kopf. Mit Vorliebe richten wir unseren Fokus auf Kommendes oder verweilen in der Vergangenheit, die zu ändern wir nicht in der Lage sind. Anstatt von Zeitreisen zu träumen, möchte ich lieber meine Gegenwart aktiv gestalten. Dann muss ich später das Gestern nicht bereuen und mich vor dem Morgen nicht fürchten.
Von Margarethe Neubauer, 21 Jahre