Promifrage

Eddi Hüneke fragt die Jugendredaktiion: „Wo seht ihr unsere Welt in 50 Jahren?“
Die Jugendredaktion antwortet: Lieber Eddi Hüneke, in 50 Jahren möchte ich nicht mehr jung sein. Heutzutage gibt es ja schon einige unter 30-Jährige, die mit dem Burn-out-Syndrom zu kämpfen haben. Wenn es so weitergeht wie gerade, und die Menschen, die ihre Arbeit derart unter Druck setzt, dass sie sie nicht mehr ausüben können, immer jünger werden, werden in einem halben Jahrhundert wahrscheinlich schon  viele 12-Jährige zur Kur fahren müssen.
Warum könnte sich der Leistungsdruck so sehr verstärken? Schon heute müssen wir uns ständig miteinander messen. Wir müssen möglichst einen besseren Schulabschluss machen als unsere Klassenkameraden, damit wir und nicht sie den begehrten Ausbildungs- oder Studienplatz bekommen. Dort müssen wir natürlich auch versuchen, die Besten zu sein. So war das alles irgendwie ja schon immer. Aber in den vergangenen Jahren ist etwas hinzugekommen, was in den kommenden Jahren immer mehr Einfluss auf unser Leben haben wird: die Globalisierung. Schon heute kann man das sehen: Seit einigen Jahren bewerben wir uns um Bachelorstudiengänge. Sie wurden eingeführt, damit wir früher mit unserem Studium fertig werden – so wie die Studenten in den meisten anderen Ländern. Die Konkurrenz wächst, die Jugend fehlt.

Ich möchte aber nicht nur deshalb nicht mehr jung sein, in dieser Welt in 50 Jahren, wie ich sie mir vorstelle. Sondern auch, weil Zyniker jetzt sagen könnten, dass diese Konkurrenz ja auch unvermeidlich sein wird: So wie wir mit den Ressourcen auf der Erde umgehen, werden sich in 50 Jahren sowieso nur noch die Superreichen Autos oder auch warmes Wasser leisten können. Das befürchten zumindest einige Wirtschaftsexperten. Andere meinen, dass man anfangen könnte, wieder selbst zu heizen – mit Geldscheinen, deren Brennwert dann über dem Geldwert läge.
Und viele Ökologen würden jetzt einwenden, dass angesichts der globalen Erwärmung in 50 Jahren ohnehin niemand mehr heizen muss …
Vielleicht kommt es so. Oder ganz anders. Hoffentlich – schon damit ich als alte Frau vielleicht doch seufzen kann: „Hach, wäre ich doch heute noch einmal jung …“
Prominente müssen der Presse ständig Tausende Fragen beantworten. Die
Jugendredaktion dreht den Spieß um: Wir geben den Prominenten Antworten – auf alle Fragen dieser Welt. (Ihre Carola Wondrak, 21 Jahre)