Die 12-jährige Kübra Türker über ihre Motivation, ein Kopftuch zu tragen
Von Kübra Türker, 12 Jahre, 7. Klasse der Herbert-Hoover Schule in Berlin
Ich wurde von meinen Eltern nicht gezwungen, das Kopftuch zu tragen. Das tue ich gerne, denn ich trage das Kopftuch nicht für meine Eltern, sondern nur für Gott. Und so steht es im Koran und der Koran ist das Wort Gottes. Wie kann ich also etwas ablehnen, was Allah von mir verlangt? Außerdem habe ich Angst, dass Allah mich dafür bestraft, wenn ich kein Kopftuch trage. Ich bin froh, dass ich so einen starken Glauben habe und mich für das Kopftuch entschieden habe.
Das Kopftuch hat mich verändert. Es distanziert mich von der Umwelt. Es erinnert mich daran, was ich nicht darf: Ich darf nicht in die Disko gehen, nicht spät nach Hause kommen, nicht im Bikini zum Baden gehen und keinen Alkohol trinken. Ich fühle mich aber auch geschützt vor den Blicken der Männer. Das Kopftuch ist ein Signal, das ihnen sagt: „Ich will ungestört bleiben, ich will keine Anmache“. Das akzeptieren die Männer und das ist eine wunderbare Sache.
Eine Bekannte von mir trägt Kopftuch, aber bei ihrer Arbeit als Arzthelferin muss sie es ausziehen. Ich finde das nicht gut, sie sollte sich lieber für einen anderen Beruf entscheiden, denn wenn man das Kopftuch manchmal abnimmt, ist das Sünde.