Foto: Pedro Becerra

Querfeldein über Stock und Stein

Am Sonnabend fand das Finale der Vattenfall Schul-Cup Cross-Lauf statt. Wir waren dabei.

Mit einem Knaller im doppelten Sinne begann das diesjährige Finale des Vattenfall Schul-Cup Cross-Lauf. Dafür sorgte zum einen die Startpistole, zum anderen der Lauf, dessen Beginn sie ankündigte: Er gehörte zu den Höhepunkten des Finales, das am Sonnabend im Reiterstadion am Olympiastadion stattfand. Denn die Jungs der Jahrgänge 1997 und älter, die als erste liefen, sprinteten die Strecke von knapp vier Kilometern nahezu. Drei Runden und erstaunlich kurze Zeit später waren alle von ihnen wieder im Ziel eingelaufen.

Im Abstand von je zwanzig Minuten folgten die Jahrgänge 1998 bis 2004. Volle drei Runden mussten allerdings lediglich die bis 1999 geborenen Schüler rennen. Alle Jüngeren hatten zwei Runden zu bewältigen.

Doch auch die stellten eine Herausforderung dar, denn die Streckenführung hatte es in sich: Von den Tribünen des Reiterstadions führte die Läufer ihr Weg querfeldein zum Maifeld, wo es eine Runde zu rennen galt, bevor es zurück in das Stadion ging – zur Ziellinie. Das anstrengendste Teilstück des Weges befand sich allerdings genau zwischen Maifeld und Reiterstadion. Die beiden historischen Teile des Olympiastadions sind nur über eine steile Sandböschung miteinander verbunden, die in den vergangenen Jahren schon so manchen Läufer an seine Grenzen brachte. Die Gesamtstrecke einer Runde betrug 1300 Meter. Die älteren Teilnehmer legten somit 3,9 Kilometer zurück, die jüngeren 2,6. Insgesamt hatten sich rund 1500 Schüler für das Finale qualifiziert. Sie gehörten in den Vorläufen, die seit Beginn des Schuljahres in allen Berliner Bezirken stattfanden, zu den 15 schnellsten ihres Jahrgangs.

Einige Läfuer beim Finale des Vattenfall Schul-Cup Cross-Lauf sprinteten die rund vier Kilometer lange Strecke fast. Foto: Pedro Becerra
Einige Läfuer beim Finale des Vattenfall Schul-Cup Cross-Lauf sprinteten die rund vier Kilometer lange Strecke fast. Foto: Pedro Becerra

Bevor es an den Start ging, wärmten sich alle Sportler gewissenhaft auf. Wie wichtig diese Warm-Ups sind, weiß der 15-jährige Yannick. Er hatte sich schon im vergangenen Jahr für das Cross-Lauf-Finale qualifiziert, verzichtete damals jedoch auf das Aufwärmen. Mit Seitenstechen und einem Krampf im Bein hatte er daher nur mit Mühe und Not das Ziel erreicht. „Dieses Jahr habe ich alles richtig gemacht. Ich habe mich gedehnt und mich zehn Minuten lang eingelaufen“, sagt er.

Obwohl sich auch die 14-jährige Henriette, die das Kant-Gymnasium besucht, vor ihrem Lauf aufgewärmt hat, ist sie, wie die meisten Teilnehmer, danach erschöpft. Der Stolz ist ihr trotzdem anzusehen. „Ich habe zwar nicht gewonnen, aber darum ging es mir auch gar nicht. Das Laufen hat einfach Spaß gemacht“, sagt sie.

Unterdessen wurden die sechs besten Läufer jedes Jahrgangs auf der Bühne des Kiss FM Showtrucks ausgezeichnet. Vor zahlreichen zuschauern verliehen die Moderatoren nicht nur Medaillen und Urkunden, sondern sorgten auch für die musikalische Untermalung des Vattenfall Schul-Cups.

An der Siegerehrung nahm auch die 15-jährige Miriam teil, die auf die Hans-Carossa-Oberschule geht. Bereits zum zweiten Mal stand sie als schnellstes Mädchen des Jahrgangs 1998 auf dem Siegerpodest. „Ich habe vergangenes Jahr schon gewonnen und konnte meinen Titel nun verteidigen“, sagt sie glücklich. Sie ist in einem Leichtathletikverein und trainiert viermal die Woche hart für ihre Erfolge. Ganz anders der 16 Jahre alte Sebastian, der unter den Jungen des Jahrgangs 1997 als Vierter ins Ziel kam. „Ich bin nicht gelaufen, um zu gewinnen, sondern nur, weil es mir Spaß macht. Dennoch bin ich natürlich sehr glücklich über meine Platzierung.“

Trotz der großen Zahl an Läufern kam es kaum zu Verletzungen. Das sei auch dem Wetter geschuldet, sagt Tobias Tober, der als Rettungssanitäter vor Ort war, um den Sportlern im Notfall zu helfen: „Wir hatten heute ideale Bedingungen – nicht zu kalt, nicht zu warm und kein Regen.“ So habe weder die Gefahr bestanden, dass die Läufer unterkühlten, noch, dass sie einen Hitzschlag erlitten oder auf matschigem Boden ausrutschten.

Auch Veranstaltungsleiter Bernd Kunze von der Senatsbildungsverwaltung zeigte sich mit dem Verlauf des Vattenfall Schul-Cup-Finales sehr zufrieden. Vor allem betonte er die große Unterstützung, die das Event als eine der größten Breitensportveranstaltungen für Jugendliche in Berlin erfährt: „Ohne die Lehrer und Schulsportberater wäre es nicht möglich, das alles jedes Jahr zu organisieren.“

Die Läufer können nun stolz und glücklich nach Hause gehen. Ein Finale im Rahmen des Vattenfall Schul- Cups steht jedoch noch aus. Am 17. Mai messen sich die stärksten Mannschaften im Schul-Cup Basketball in der Max-Schmeling-Halle.

Von Jaromir Simon, 21 Jahre

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Kategorien Schul-Cup Vattenfall

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