Spitzensportler und Jubelprofis

Beim ISTAF im Olympiastadion trafen die besten Athleten der Welt auf Berliner Nachwuchs


von Vicki Kormesch, 22 Jahre


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Was passiert, wenn an einem heißen Nachmittag ein Braunbär auf einen Eisbären trifft? Sie kuscheln. Und was passiert, wenn sich nur wenige Meter weiter ein Berliner Bär und 220 Weltklasse-Athleten begegnen? Das gleiche. Maskottchenromantik, einen blauen Himmel und spannende Wettkämpfe gab es am 11. September beim 70. Internationalen Stadionfest Berlin (ISTAF).


Nicht nur die Maskottchen Herthino, Bully und Berlino hatten gute Laune. Spitzensportler aus aller Welt lockten mehr als 50 000 Besucher ins Olympiastadion. In 17 Disziplinen begeisterten Stars wie Silke Spiegelburg im Stabhochsprung oder Robert Harting im Diskuswerfen.


Eingeleitet wurde das Spektakel traditionell vom Schulstaffellauf, bei dem der erste Platz in diesem Jahr an die Sprinter der Schliemann-Schule ging. Ob die jungen Läufer irgendwann auch unter den besten der Welt sein werden, entscheidet sich für gewöhnlich noch vor dem Schulabschluss. Wer nicht von klein auf trainiert, hat später kaum mehr eine Chance, Profi zu werden. Junge Athleten wissen aber, dass sich dieser Leistungsanspruch nicht immer mit der Schule vereinbaren lässt. „Wenn man auf einer Sportschule ist, funktioniert das gut, weil die Lehrer Rücksicht nehmen“, sagt Mirko (27) aus Neubrandenburg. Der ehemalige Leichtathlet ist als Zuschauer zum ISTAF gekommen. Seit seinem zwölften Lebensjahr wollte er Profisportler werden, hat sich dann aber für ein Studium entschieden. Bei zwölf Trainingseinheiten pro Woche ließen sich Uni und Sport nicht vereinbaren. Also gab er seinen Traum auf.


„Ich würde das Schwimmen gern zum Beruf machen, aber bei meiner Zukunft möchte ich nichts dem Zufall überlassen“, sagt Emma, Sportschülerin aus Berlin. „Es bleibt also beim Hobby.“ So denken auch Emmas Freundinnen Josi und Annuschka. Sie gehen in die siebte Klasse und haben neun Mal pro Woche Training. Auch wenn sie beim ISTAF nicht sportlich gefordert waren, genossen sie die Atmosphäre im Stadion. Ausgestattet mit Fernglas, Hut und Überraschungstüte kamen sie in den Allstars-Fanblock des Hauptsponsors Vattenfall. Die Tickets hatten sie im Vattenfall-Jubelzelt gewonnen, in dem die Lautstärke von jubelnden Besuchern mit Sensoren gemessen wurde. Wer einen bestimmten Pegel erreichte, bekam Tickets und die begehrte Profi-Jubel-Ausrüstung. Offenbar hatten die Mädchen also doch eine sportliche Leistung abgeliefert.

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