Zwischen Spiel und Smartphone

Das "Schlaumäuse"-Programm unterstützt Kinder und ihre Eltern - die Lernsoftware dazu gibt es kostenlos.
Das „Schlaumäuse“-Programm unterstützt Kinder und ihre Eltern – die Lernsoftware dazu gibt es kostenlos.

Immer mehr Kinder wachsen als Digital Natives ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf

 

Mit flinken Fingern wischt Finja über den Touchscreen, klickt sich durch die bunten Symbole und dreht ihn in verschiedene Richtungen. Lesen kann die 5-Jährige zwar noch nicht, mit dem Tablet ihrer Mutter kennt sie sich aber bestens aus. Immer mehr Kinder wachsen als Digital Natives ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Smartphones, Tablets und Computer bestimmen Spiel und immer öfter Bildung. Die Folge sind zahlreiche neue Möglichkeiten, aber auch Unsicherheiten seitens der Eltern. Die Medienkompetenz in jungen Jahren sinnvoll fördern, ist die Herausforderung, der sich Eltern und Pädagogen stellen müssen.

 

„Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ nennt sich die Bildungsinitiative von Microsoft, die seit zehn Jahren Kindergärten bei der frühkindlichen Sprachförderung unterstützt. Mit spielerischen Aufgaben lernen die Kinder nicht nur Sprache, sondern auch den Umgang mit dem Computer und mobilen Geräten kennen. „Wir sehen das Schlaumäuse-Programm als wichtige Ergänzung zu den klassischen Lernmedien“, erklärt Stephan Hohmann, Leiter der Initiative. „Digitale Medien haben an Bedeutung gewonnen, und deshalb ist es wichtig, Kinder frühzeitig für Medien zu sensibilisieren“, so Hohmann weiter. Hierbei gilt es auch, den Erziehern mit Online-Trainings und Expertentipps bezüglich der Nutzung zur Seite zu stehen.

 

Die Lernsoftware richtet sich an Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren und steht Kindergärten und Grundschulen kostenlos zur Verfügung. Am 8. Dezember 2013 findet nun darauf aufbauend der erste Schlaumäuse-Familientag in der „Digital Eatery“, Unter den Linden­17, statt. Hierbei stehen Kinder ab vier Jahren und Eltern gleichermaßen im Fokus.

 

An den Stationen eines Sprach­parcours setzen sich die Kinder spielerisch und in Begleitung von Medienpädagogen mit der deutschen Sprache auseinander. Während die Kleinen beim „Gutenberg“-Memory ihr Gedächtnis trainieren, im „Humboldthain“ Buchstaben zeichnen oder in der Vorleseecke Geschichten lauschen, die die Schauspielerin Sybille Waury vorliest, können sich die Eltern informieren. Wie lange darf mein Kind am Computer sitzen? Wie selbstbestimmt kann es mit dem Tablet umgehen und wie schütze ich Kinder vor bedenklichen Inhalten? Medienpädagoge Thomas Schmidt von Helliwood Media & Education klärt in stündlichen Vorträgen und Einzelgesprächen die wichtigsten Fragen zum Thema „Kinder – Medien – Konsequenzen“.

 

„Hier kommt der Schlaumäuse-Medienvertrag ins Spiel“, sagt Hohmann und weist auf eine Art Familienvertrag hin, der von Eltern und Kindern abgeschlossen wird und über Dauer und Häufigkeit der Mediennutzung bestimmt. So werden Kinder aktiv in die Entscheidung miteinbezogen und ein Bewusstsein über die Nutzung geschaffen.

 

Damit die bunte Welt der Spiele und digitalen Lerneinheiten Spaß macht und im besten Fall Lerneffekte fördert, ist vor allem eines wichtig: die Auseinandersetzung der Eltern mit den Medien.

 

Von Julia Schattauer, 23 Jahre

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