Klimaschutz und künstliche Muskeln

In der vergangenen Woche wurden die Sieger des „Jugend forscht“-Regionalwettbewerbs gekürt


von Vivian Yurdakul, 20 Jahre


Jugend forscht teilt sich in sieben Kategorien: Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Physik, Mathematik und Informatik sowie Technik.

Energiesparlampen, umweltfreundliche Elektrogeräte, ­Bio-Nagellack – sieht man sich die Themen an, mit denen sich die Teilnehmer des 46. „Jugend forscht“-Re­gionalwettbewerbs Berlin-Süd beschäftigt haben, wird vor allem eines klar: Das ökologische Bewusstsein hat die Klassenzimmer erreicht. In nahezu allen sieben „Jugend forscht“-Rubriken gab es mehrere Arbeiten, die sich mit Umweltschutz oder Klimaerwärmung beschäftigten.


Knapp 100 Schüler nahmen an dem Wettbewerb teil, der vergangene Woche mit der Abschlussausstellung im Vattenfall-Heizkraftwerk Moabit zu Ende ging. Jede der insgesamt 46 Projektgruppen hatte dort einen Stand, an dem sie die Ergebnisse ihrer Forschung vorstellte. Zuvor hatten die Gruppen ihre Arbeiten den Jurys präsentiert, die sich, je nach Rubrik aus Lehrern, Wissenschaftlern und Vertretern von Unternehmen zusammensetzen.


Die Teilnehmer schreckten auch vor komplexen Themen nicht zurück. Die Zwölftklässler Adrian, Thanh und Son beschäftigten sich mit der Herstellung künstlicher Muskeln. „Die Herausforderung war, sich mit drei Fachgebieten – Anatomie, Technik und Chemie – zu beschäftigen“, sagt Adrian. Gelohnt hat es sich – in der Rubrik Technik erreichte die Gruppe den ersten Platz. In der Rubrik Arbeitswelt ermittelten die Abiturientinnen Yara-Alessandra und Bahir die Ökobilanz von Gartengeräten. „Wir haben festgestellt, dass Laubbläser nicht nur große Mengen Kohlenstoffdioxid verursachen, sie vernichten auch Würmer und Insekten, die für das Gleichgewicht der Umwelt wichtig sind“, sagt Yara-Alessandra. Die Jury honorierte das Projekt mit dem zweiten Platz.


Fast zur Marktreife hat es das 
Projekt des 18-jährigen Gregor-Frédérique gebracht. Sein Beitrag zu „Jugend forscht“ heißt IGLU, was für Intelligent Globalizing Learning ­Utility steht. „Es handelt sich um ein E-Learning System, auf dem Lehrer Arbeitsmaterial hochladen können, das Schüler dann am Computer ­bearbeiten“, erläutert Gregor-Frédérique. Die Neuerung: Das System funktioniert schulübergreifend. Klassen rund um die Welt können so gemeinsam lernen. Den Anfang macht die Barnim-Oberschule, auf die Gregor-Fréderique geht. Dort wird IGLU demnächst eingeführt. 
Dem Trend zu Umweltthemen folgend hat Vattenfall in diesem Jahr neben den regulären Preisen einen Klimaschutz-Preis ausgeschrieben. Ihn gewann das Projekt „Windkraft direkt am Haus“.


Die Gewinner bereiten sich nun auf den „Jugend forscht“-Landeswettbewerb vor. Konkurrenz scheint es unter den Teilnehmern kaum zu geben. „Es geht eher darum, Gleichgesinnte zu treffen, sich auszutauschen“, so Juror Michael Böker.


Berliner Wettbewerbe:

In Berlin gibt es drei verschiedene Regionalwettbewerbe. Sie sind nach Stadtgebieten gegliedert in Nord, Mitte und Süd. 

Der Landeswettbewerb Berlin findet von 22. bis 23. März statt. An ihm nehmen sämtliche Gewinner der drei Berliner Regionalwettbewerbe teil. 
Anschließend messen sich im Mai die Sieger der Landeswettbewerbe im Bundeswettbewerb.


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