Und mit ihm die fünf besten Tipps der Jugendredaktion, um ihn einigermaßen gut zu überstehen
von Vivian Yurdakul, 20 Jahre
Den heutigen Tag dürfte der Großteil der Berliner Jugendlichen nicht herbeigesehnt haben. Nach sechs Wochen Sommerferien beginnt heute die Schule. Aus diesem Anlass präsentiert die Jugendredaktion an dieser Stelle die Top Five der besten Mittel, um die erste Woche des neuen Schuljahres gut zu überstehen.
Auf Platz fünf: die Allzweckwaffe Ohrstöpsel. Sie sind ausgesprochen vielseitig einsetzbar: Mit ihnen kann man den Monologen fossiler Chemielehrer den Ton abdrehen und das Gebrüll des leidenschaftlich an militärischen Abläufen interessierten Sportlehrers auf eine Lautstärke unterhalb der Lärmbelästigungsgrenze herunterfahren. Zudem muss man sich mit den Stöpseln im Ohr nicht die Urlaubsgeschichten aus New York, Paris oder der Karibik anhören, während man selbst dank der Deutschen Bahn auf dem Weg an die Ostsee in Neubrandenburg gestrandet ist.
Für alle, denen es nicht gelungen ist, ihren Schlafrhythmus neu zu programmieren, ist die Rezeptur auf Platz vier absolut unverzichtbar: ein koffeinhaltiges Getränk der Wahl versetzt mit Pfeffer und mindestens drei Traubenzuckerdrops. Das hilft, um die ersten Stunden zumindest im wachen Zustand zu erleben. Allein schon weil der Magen volle Aufmerksamkeit einfordert.
Auf Platz drei ist eine opulente Pausenmahlzeit gelandet. So kann man sich zumindest auf die Pause freuen, nachdem man in der ersten Stunde erfahren musste, dass man auch im kommenden Jahr wieder von den schlimmsten Lehrkräften der Schule unterrichtet wird. Und der Klassenkamerad mit dem Stier-nacken und dem gefährlich stechenden Blick die Versetzung durch Nachprüfungen doch noch geschafft hat.
Auf Platz zwei: die Zeitung. Selbst Mandy, die mehr Mörtel im Gesicht trägt, als man für die Stucksanierung einer Jugendstilvilla benötigt, interessiert sich mehr für Steuerpolitik als für Parabeln, die sich in einem dreidimensionalen Koordinatensystem um sich selbst drehen.
Auf all die hier vorgestellten Tricks kann man allerdings verzichten, wenn man Platz eins kennt: Man übersteht die erste Woche nämlich am besten, indem man sie sich erspart. Dazu täuscht man eine ungeplante -Zwischenlandung mit mehrtägigem Aufenthalt im kirgisischen Bischkek, einen verlängerten Aufenthalt in Übersee wegen Verlust sämtlicher ausweisender Papiere oder eine Autopanne vor, die es notwendig machte, mit der Bahn zurückzukehren. Unmöglich, auf diese Weise wieder rechtzeitig im Klassenraum zu sitzen.
Die Jugendredaktion wünscht -allen ein schönes neues Schuljahr. Haltet durch!