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Temporeiches Dribbling

Schnelligkeit und das Ballgeschick von Profis zeichneten die Mannschaften im Finale des Vattenfall Schul-Cup Basketball aus. Foto: Stageview/Frederic Schweizer
Schnelligkeit und das Ballgeschick von Profis zeichneten die Mannschaften im Finale des Vattenfall Schul-Cup Basketball aus.
Foto: Stageview/Frederic Schweizer

Am Sonnabend fanden die Finals des Vattenfall Schul-Cup Basketball in der Sömmeringhalle statt
Von Cordula Kehr, 21 Jahre

Wer bisher dachte, keine zehn Pferde könnten Jugendliche am Wochenende früh aus dem Bett kriegen, der staunte am vergangenen Sonnabend beim Finale des Vattenfall Schul-Cup Basketball nicht schlecht. Bereits um 8.30 Uhr war das Quietschen von Basketballschuhen in der Charlottenburger Sömmeringhalle zu hören, wo die Mannschaften der Wettkampfklasse II der Jungen sich  für das Halbfinale aufwärmten. Dabei verbanden die einzelnen Spieler der Teams schnelle Haken, wendige Drehungen und hohe Sprünge so mühelos zu einer fließenden Choreographie, dass sofort klar war: Alle, die sich in den Vorrunden für den heutigen Finaltag qualifizieren konnten, spielen auf hohem Niveau. Aber nicht nur die Spieler wärmten sich auf. Auch die ersten Fans waren bereits früh vor Ort und schlugen mit Fanrasseln aus Karton ordentlich Lärm. Als schließlich der Rapper B.S.H. (Bass Sultan Hengzt) und die Alba Dancers nach den Halbfinalrunden in der kleinen Verschnaufpause vor den Finals dem Publikum zusätzlich einheizten, erreichte die Stimmung ihren vorläufigen Höhepunkt.

Beim ersten Finalspiel des Tages trafen die Jungen der Wettkampfklasse II der John-F.-Kennedy- Schule auf die Schüler der Barnim-Oberschule. Bereits die erste Minute verhieß ein temporeiches Spiel: Die JFK-Schule ging durch zwei Freiwürfe in Führung, die Barnim-Oberschule konterte sofort. Im weiteren Verlauf konnten die Jungen der John-F.-Kennedy-Schule ihre anfängliche Führung jedoch wieder aufnehmen und ausbauen. Ursache dafür waren einige zu lang geratene Pässe der Gegner, die es ihnen ermöglichten, ihren Kontrahenten viele Bälle abzunehmen. Gegen Ende der ersten Halbzeit gelang es der Barnim-Oberschule zwar durch Freiwürfe Punkte gutzumachen. So war das Spielergebnis am Ende der ersten Halbzeit bei einem Punktestand von 27:20 noch offen.

In der zweiten Halbzeit gab es für die Spieler der John-F.-Kennedy-Schule jedoch kein Halten mehr. Mit einem Endstand von 51:28, der höchsten Punktedifferenz aller drei Finals, gewannen sie das Spiel. Damit gelang es ihnen die Niederlage des vergangenen Jahres wettzumachen. Damals ging die Mannschaft mit Silber nach Hause. „Wir haben gute Werfer und wir schaffen es, zum Korb zu gelangen. Wir haben gute Chancen zu gewinnen“, hatte Spieler Jackson aus dem Siegerteam die Situation nach dem Halbfinale eingeschätzt – und recht behalten.

Keinen Deut langsamer war das Spiel der Mädchenmannschaften. Bereits im Halbfinale hatte die Katholische Schule Salvator gegen die Barnim-Oberschule hart zu kämpfen. Dass sie es für sich entscheiden konnte, lag nicht zuletzt an einigen verpassten Korbchancen der Barnim-Oberschule, wie Anina Sange mit der Nummer 9 selbstkritisch zugeben musste. So wiederholte sich der Halbfinalsieg von 2013 und die Salvator Mädchen zogen ins Endspiel ein, in dem sie gegen die Private Kant Schule um den Pokalsieg kämpften. Das Finalspiel der Mädchen war bis zur letzten Minute spannend. Wie bei den Jungen wurden keine Punkte verschenkt. Am Ende hatte die Private Kant Schule sich zwar mehr Korbchancen erkämpft, den Salvator Mädchen gelang es aber besser, ihre Chancen umzusetzen. Bei einem Spielstand von 26:24 mussten sie in den letzten 36 Sekunden nur noch auf Zeit spielen. Mit einer Verbeugung bedankten sie sich nach der Siegerehrung bei ihren Fans, die sie mit Sprechchören lauthals angefeuert hatten.

Wie hitzig das Finalspiel in der Wettkampfklasse I der Jungen geführt wurde, zeigte sich bereits zu Beginn der ersten Hälfte in Form eines unsportlichen Fouls, das einem Spieler der John-F.-Kennedy-Schule zugesprochen wurde. Das John-Lennon-Gymnasium mit vielen hochgewachsenen Spielern machte es seinem Gegner auch nicht eben leicht. Und selbst eines der kleinsten Teammitglieder, die Nummer 8, traf mühelos von der Dreipunktelinie. Während der Halbzeit gab es bei einem Rückstand von 12:25 daher eine ernste Strategiebesprechung bei den Jungen von der John-F.-Kennedy-Schule. In der zweiten Halbzeit kam es von beiden Seiten zu Fouls. Sportlich blieb es dennoch: Als es in der letzten halben Minute 46:31 für die Jungen des John-Lennon-Gymnasiums stand, sah man den gegnerischen Trainer bereits dem Teil der Mannschaft gratulieren, der auf der Ersatzbank saß.  „Wir haben es geschafft, ein gutes Team aufzustellen“, sagte der Trainer des John-Lennon-Gymnasiums sichtlich stolz nach dem Sieg seiner Mannschaft.

Doch einen Grund, stolz zu sein, hatten beim diesjährigen Vattenfall Schul-Cup Basketball alle Mannschaften, da ihr Einsatz und ihre Fairness den Tag zu einem spannenden und gelungenen Sportereignis machten. „Happy“, wie Pharrell Williams Stimme aus den Lautsprechern sang, durften am Ende also alle sein.

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Kategorien Basketball Lifestyle Schul-Cup Spreewild Vattenfall

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