Mit "Sofastart" können Jugendliche Unternehmen kennenlernen und sich mit wenigen Klicks bewerben - ohne dabei die Couch verlassen zu müssen.

Ausbildungsplatz finden während Corona: Digitale Azubi-Messe soll helfen

Für all jene, die in wenigen Wochen die Schule abschließen, bedeutet die Corona-Krise eine Zeit größter Unsicherheit: Wie finde ich einen Ausbildungsplatz, wenn allerorts Einstellungsstopp herrscht? Die neue, digitale Plattform „Sofastart“ soll helfen.

Von Moritz Tripp

Die Corona-Krise wirkt sich zunehmend schlecht auf den Arbeitsmarkt aus: Viele Betriebe haben Kurzarbeit beantragt und einen Einstellungsstopp verhängt. Das bedeutet auch große Unsicherheit für die etlichen Jugendlichen, die im Herbst eigentlich eine Ausbildung beginnen möchten. Laut Bundesagentur für Arbeit hatten im März knapp 218.000 Jugendliche noch keinen Ausbildungsplatz zum 30. September. Doch wie soll man sich während des Lockdowns passende Unternehmen aussuchen und an sie herantreten, wenn sämtliche Job- und Ausbildungsmessen abgesagt sind? Das fragte sich auch Robin Sudermann, Co-Founder und CEO der talentsconnect AG. Er und sein 60-köpfiges Team haben deshalb in Windeseile die digitale Azubimesse „Sofastart“ auf die Beine gestellt. Auf der Plattform können Schülerinnen und Schüler jede Woche teilnehmende Unternehmen in ihrer Umgebung kennenlernen, sich über Berufsbilder informieren, im Live-Chat Fragen stellen und sich sogar mit wenigen Klicks bewerben – und das alles von der heimischen Couch aus. Schon viele Unternehmen machen mit, darunter Merck, Deichmann, McDonald’s Deutschland, Ergo und Vodafone.

Sudermann und sein Team arbeiten schon seit Jahren an der digitalen Bewerbung der Zukunft – nun haben sie das Konzept auch auf Messen angewandt: „Die digitale Ausbildungsmesse zahlt genau auf die Bedürfnisse der Generation Z ein. Das Offline-Format ist jedem bekannt, wir haben es also kurzerhand ins Internet übertragen“, so Sudermann. Auch die teilnehmenden Unternehmen sind angetan von der Idee: „Aufgrund der Corona-Pandemie haben die jungen Leute jetzt Zeit für die Ausbildungssuche“, sagt etwa Carolin Pazdzierny, Team Manager Employer Branding bei McDonald’s Deutschland LCC. „Eine digitale Messe wie ‚Sofastart‘ ist eine Riesenchance, sie genau jetzt anzusprechen und auch die Eltern miteinzubeziehen.“

So funktioniert „Sofastart“

Wer sich für das Angebot interessiert, kann auf der Website die Stadt beziehungsweise Region auswählen, die für ihn attraktiv ist. Dort werden dann die nächsten Messetermine für den Bereich angezeigt. Man kann sich auch für den sogenannten „Sofastart-Abholservice“ registrieren, der einen rechtzeitig zur jeweiligen Messe benachrichtigt. Auf der Messe selbst kann man sich dann über konkrete Jobs informieren, im Live-Chat an echte Ausbilder herantreten, Fragen stellen und sich im Anschluss – wenn alles passt – direkt bewerben. Mehr als ein Handy oder Laptop sind dafür nicht nötig.

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