„Speed Reading“ soll Zeit sparen. Ob die Technik funktioniert, ist jedoch umstritten.
Das Studentenleben soll großartig sein. Aber nur, bis die Prüfungszeit beginnt, in der Studis das Unmögliche möglich machen und innerhalb weniger Tage den Stoff eines gesamten Semesters pauken. Wenn die Klausuren näher rücken, der Fachtext aber auch nach dem vierten Lesen einfach nicht im Kopf bleibt, bedeutet das … Stress!
„Speed Reading“ soll Abhilfe schaffen. Dabei wird ein Text zweimal überflogen. Zuerst werden bekannte Wörter und Tatsachen erkannt, um sie im zweiten Durchgang mit neuen Informationen zu verknüpfen und vor allem zu behalten. Das soll Zeit und besonders Frustration sparen. Wer glaubt, nun das Geheimnis zu kennen und seine Uni-Probleme gelöst zu haben, liegt jedoch vermutlich falsch.
Das schnelle Lesen muss immer wieder geübt werden – wer macht das schon?
„Speed Reading“ ist vielmehr eine Technik, die erlernt und vor allem immer wieder geübt werden muss, damit die alten Lesegewohnheiten abgelegt werden können. Studenten soll so ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, um Materialsammlungen für Bachelor- und Masterarbeiten oder eben die Prüfungszeit zu vereinfachen.
Wer das schnelle Lesen lernen möchte, hat eine Vielzahl an Möglichkeiten: von Apps über Bücher bis zu professionellen Coachings. Auch online sind Tipps und Tutorials zu finden, unter denen sich aber auch viel Kritik findet. Experten sind sich längst nicht einig, ob „Speed Reading“ tatsächlich effektiv ist, Studien zeigen mal das eine, mal das andere.
„Ein Buch in einer Stunde“ klingt verlockend, ist aber sicher kein gemütliches Romanlesen mehr. Ob die Technik funktioniert, ist wohl individuell verschieden. Und investiert ein Student Geld und Zeit – Ressourcen, die er nicht hat – ins Lesenlernen, das er doch eigentlich längst kann?
Beitragsbild: Alexis Brown via Unsplash