Schülerinnen und Schüler demonstrieren im Mai für die Umsetzung der Pariser Weltklimaabkommens.
Interview

Klimaschutz als Schulfach? „Die Schüler sehen, dass sie etwas bewegen können“

Es heißt immer, die Politik soll es richten – doch ist das nicht zu einfach gedacht?
Politik heißt ja „Dinge des Gemeinwesens“. Das schließt uns alle ein. Die Politiker sind nun mal gewählte Volksvertreter und die bewegen sich eher, wenn der Wähler sich bewegt. Es muss eine Bewegung von oben und von unten sein. „Ich kann sowieso nichts tun“, führt nur dazu, dass die Gegner, die den Klimawandel leugnen, weil sie dadurch ökonomische Vorteile haben, die Oberhand gewinnen.

Zum Konsumverhalten: Verzicht alleine reicht nicht. Das ist ein guter Ansatz, aber er führt nicht dazu, dass man die Gemeinschaft der Bürger mobilisiert. Vielmehr müssen ökonomische Anreize geschaffen werden. Gleichzeitig ist es wichtig Gesetze auf den Weg zu bringen. Aber der Auftrag muss von den Wählern kommen.

„Wenn wir das Klima nicht retten, werden wir Schwierigkeiten haben, den Frieden zu bewahren.“

Alexander Denzin, Lehrer

Brauchen wir ein verpflichtendes Klimaschutzfach?
Der Gedanke liegt nahe, aber ich glaube nicht, dass das mehr Vorteile bringt, als wenn man sich mit dem Thema in ganz vielen bereits bestehenden Fächern auseinandersetzt. Seit 2015 hat sich etwas getan. In Geografie wird der Klimawandel jetzt einstündig ein halbes Jahr unterrichtet und auch in naturwissenschaftlichen Fächern spielt er eine zunehmende Rolle.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Neben der Kontrolle von Atomwaffen und Armutsbekämpfung ist das Thema Klimaschutz ein großes, welches die Menschheit gemeinsam lösen muss. Wenn wir das nicht schaffen, bekommen wir riesige Migrationsströme und werden Schwierigkeiten haben, den Frieden zu bewahren. Ich wünsche mir Frieden, und das ist nur dann zu erreichen, wenn wir diese Probleme angehen. Das ist mein Wunsch für meine Kinder, für euch und auch für mich.

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